Erst gestern soll Washington dem libanesischen Ministerpräsidenten zugesichert haben, dass Israel seine Angriffe auf Beirut verringern wird. Jetzt beschießt die israelische Armee zum ersten Mal seit knapp einer Woche wieder die südlichen Vororte der Hauptstadt.
Zum ersten Mal seit knapp einer Woche haben israelische Militärflugzeuge die südlichen Vororte der libanesischen Stadt Beirut angegriffen. Die Zahl der Opfer durch die Einsätze vom Morgen war noch unklar, wie libanesische Staatsmedien berichteten. Einen Tag zuvor erklärte der geschäftsführende libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati, die US-Regierung habe ihm zugesichert, dass Israel seine Angriffe auf Beirut verringern werde.
Israel gibt an, es greife Einrichtungen der militant-islamistischen Hisbollah in den Vororten an, in denen die Miliz aktiv ist. Der Angriff habe ein Waffenlager unter einem Wohngebäude getroffen, erklärte das Militär. Die Streitkräfte hatten auf der Plattform X eine Evakuierungswarnung veröffentlicht, in der ein Angriff auf ein Gebäude im Viertel Haret Hreik angekündigt wurde. Ein Fotograf, der die Angriffe miterlebte, sagte, es habe drei davon in der Gegend gegeben. Der erste Angriff erfolgte weniger als eine Stunde nach der Warnung.
Am Dienstagabend wurden bei israelischen Angriffen in der Stadt Kana im Südlibanon laut dem Zivilschutz mindestens 15 Menschen getötet. Sprecher Nuhad Bustandschi sagte, weil die Rettungsarbeiten andauerten, könnte die Zahl der Opfer noch steigen. Es war nicht möglich, die unterschiedlichen Angaben zu klären.
Der Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober 2023 löste den Gaza-Krieg aus. Auch die Hisbollah trat am Tag darauf in den Konflikt ein und feuerte zur Unterstützung der Hamas Raketen auf den Norden Israels. Nach monatelangem gegenseitigem Beschuss an der Grenze eskalierte der Konflikt im vergangenen Monat.