Trend 2025: Schnurrige Zeiten: Eine Liebeserklärung an den Oberlippenbart

Thimothée Chalamet macht es vor: Der Moustache ist wieder angesagt. Warum Männer Mut zum Bärtchen haben sollten.

Als US-Schauspieler Timothée Chalamet bei den diesjährigen Golden Globe Awards mit Schnurrbärtchen auftauchte, spöttelte Moderatorin Nikki Glaser, er habe einen "hübschen Wimpernkranz" auf seiner Oberlippe. Auch Fans fanden: Das Ding müsse sofort weg! Doch mit dem Moustache-Mobbing tun sie ihm unrecht, gehört der Oberlippenbart doch zu den erotischsten Bart-Looks aller Zeiten – zumal Chalamet eher im Team D‘Artagnan als im Team Horst Schlämmer spielt.

Von jeher unterstreicht das Bärtchen die Attraktivität von Hollywoodmännern. Man denke an Clark-Gable als Rhett Butler in "Vom Winde verweht". Eigentlich ein Macho, aber durch den Schnurrbart als Gentleman getarnt, brachte Gable das Kinopublikum seinerzeit um den Verstand. Ein feiner Moustache wirkt elegant und verführerisch, ist männlich und feminin zugleich – schließlich hat er die Form des Henkels einer Damenhandtasche.

Viel später sorgte das Bärtchen in Gesichtern wie denen von Johnny Depp und Brad Pitt wieder für einen Hauch Verwegenheit. Männer wie Depp und Pitt könnten allzu schön sein, doch lassen sie zwischen Nase und Lippe einen kleinen Störfaktor stehen, ist das sexy. Weil es berechnete Nachlässigkeit offenbart.

Golden Globes 12.21

Schnurrbart à la Timothée Chalamet: Zwischen Sexappeal und Daddy-Vibes 

Kommen wir zum Godfather of Oberlippenbart: Tom Selleck. In den Achtzigerjahren düste er als Privatdetektiv Thomas Magnum im roten Ferrari umher, ließ seine Haarpracht nicht nur über den Lippen, sondern auch aus dem Hawaiihemd sprießen. Hätte ein Kerl wie er Vollbart getragen, er hätte wie ein Berserker gewirkt. Zu roh, zu männlich. Selleck aber setzte mit seinem Balken ein Statement. Schließlich ist eine pelzige Raupe, die über eine Oberlippe kriecht, von putziger Harmlosigkeit.

Ein Bärtchen kratzt nicht, es kitzelt. Und sagt: Ich bin dein Freund. Und wenn du willst, bin ich mehr als das. So verfielen in den Achtzigern Menschen auf der ganzen Welt Selleck und seinem Moustache, Millionen Männer kopierten den Look. Die Folge: Kindern der Achtziger- und Neunzigerjahre empfangen beim Anblick eines breiten Schnurrbartes noch immer Daddy-Vibes.  

Der Moustache in der Politik 

Wird der Schnurrbart – dank Timothée Chalamet oder Fußballern wie Jackson Irvine – im Jahr 2025 der neue Bart-Trend? Bitte ja! Denn mit ihm kann der Träger so einiges ausstrahlen, Verführer, Draufgänger, Beschützer sein. Und man kann sogar noch für Schlagzeilen sorgen. So mussten Moustache-Fans im letzten Sommer erschrocken feststellen, dass ein solcher sogar einem Mann Sexappeal verleihen kann, von dem man das nicht für möglich gehalten hätte: Markus Söder.