Im Herbst 2024 wurden mehr als 10.000 nordkoreanische Soldaten an der russisch-ukrainischen Front gesichtet. Wenige Monate später sind sie wieder fort. Ihr Abzug gibt Rätsel auf.
Nordkoreanische Soldaten, die an der Seite der russischen Armee in der Grenzregion Kursk gekämpft hatten, scheinen von dort abgezogen worden zu sein.
"Seit Mitte Januar sind die in der russischen Region Kursk stationierten nordkoreanischen Truppen offenbar nicht mehr in Kampfhandlungen verwickelt", teilte der südkoreanische Geheimdienst NIS am Dienstag mit. Ein Grund könnten demnach die hohen Verluste auf Seiten der Nordkoreaner sein, hieß es weiter.
Die ukrainische Armee hatte bereits am Freitag den Abzug der nordkoreanischen Soldaten von der Front gemeldet. "In den vergangenen drei Wochen haben wir keine Aktivitäten oder bewaffneten Zusammenstöße mit den Nordkoreanern gesehen oder festgestellt", sagte ein Sprecher von ukrainischen Spezialeinheiten am Freitag. Er nannte die "schweren Verluste" und eine Erholung für andere Einsätze als mögliche Gründe für den Abzug.
Kreml äußert sich nicht zu nordkoreanischen Soldaten in der Ukraine
Nach Angaben von Südkorea, der Ukraine und den USA hat Nordkorea seit dem vergangenen Oktober rund 11.000 Soldaten in der Region Kursk stationiert. Sie sollen demnach dabei helfen, das seit einer Überraschungsoffensive im August unter ukrainischer Kontrolle stehende Gebiet zurückzuerobern und kämpften den Angaben zufolge in der teils von der Ukraine besetzten Region Kursk. Russland hat dies weder bestätigt noch dementiert.
Auch zum Abzug der nordkoreanischen Truppen äußerte sich der Kreml bislang nicht. Auf den "New York Times"-Bericht angesprochen sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag, es gebe in der US-Tageszeitung "viele verschiedene Dinge, richtige, falsche, einige Lügen, einige Verzerrungen der Realität". Daher sei es "wahrscheinlich nicht angebracht, (sie) jedes Mal zu kommentieren". Der Kreml werde dies nicht tun.