Europäische Soldaten sollen einen Waffenstillstand in der Ukraine überwachen. So wünscht es sich Donald Trump. Die Deutschen können sich mit der Idee durchaus anfreunden
US-Präsident Donald Trump wünscht sie sich, der britische Premier Keir Starmer bietet sie bereits an, die deutsche Bundesregierung wiegelt noch ab: Es geht um europäische Truppen zur Friedenssicherung in der Ukraine. "Grundsätzlich halten wir das für den jetzigen Zeitpunkt für verfrüht", sagte Vizeregierungssprecherin Christiane Hoffmann am Montag in Berlin. Zunächst gelte es abzuwarten, "ob sich und wie sich ein Frieden für die Ukraine ergibt."
49 Prozent für Bundeswehreinsatz in der Ukraine
Eine knappe Mehrheit der Deutschen ist dafür, dass sich die Bundeswehr an einer möglichen Friedenstruppe zur Überwachung eines Waffenstillstands in der Ukraine beteiligt. Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des stern sprechen sich 49 Prozent für einen solchen Einsatz aus, 44 Prozent sind dagegen und 7 Prozent äußern sich nicht.
Die Frage einer Truppenentsendung spaltet allerdings die Nation: Während in Westdeutschland 52 Prozent eine deutsche Beteiligung begrüßen würden, sind in Ostdeutschland 65 Prozent der Bürger dagegen. In dieses Bild passt, dass die Anhänger von AfD und Bündnis Sahra Wagenknecht die Idee mit sehr großer Mehrheit ablehnen: die Wähler der AfD zu 83 Prozent und die des BSW zu 89 Prozent. Aber auch die FDP-Anhänger sind mit knapper Mehrheit dagegen (50 zu 47 Prozent). Überwiegend für einen Friedenseinsatz sind die Wähler von Grünen (77 Prozent), CDU/CSU (59 Prozent), SPD (54 Prozent) und auch der Linken (52 Prozent).
Am Montag hatten auf Einladung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron die europäischen Staaten in Paris über ihre Haltung zu den sich anbahnenden Friedensgesprächen beraten. Für den heutigen Dienstag ist ein Treffen in Saudi-Arabien geplant: Dort wollen sich Delegationen aus Russland und den USA treffen – unter der Führung der Außenminister Sergej Lawrow und Marco Rubio.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den stern und RTL Deutschland am 13. und 14. Februar telefonisch erhoben. Datenbasis: 1009 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. Damit ist die Umfrage repräsentativ.