Ski-Star Mikaela Shiffrin liegt in Sölden auf Siegkurs, patzt dann aber im zweiten Lauf. Lara Gut-Behrami sorgt schon vor dem Rennen für Emotionen. Lena Dürr überrascht mit einem Top-Ten-Platz.
US-Dominatorin Mikaela Shiffrin ist zum Auftakt der alpinen Ski-Saison am Sieg vorbeigefahren. Die 29-Jährige fiel im zweiten Durchgang des Riesenslaloms in Sölden noch vom ersten auf den fünften Platz zurück. Es triumphierte die Italienerin Federica Brignone. Lena Dürr fuhr als beste Deutsche auf einen guten zehnten Rang.
Die Schweizerin Lara Gut-Behrami sorgte schon vor dem Rennen auf dem Rettenbachferner für einen emotionalen Moment. Die Gesamtweltcupsiegerin des vorigen Winters verzichtete kurzfristig auf einen Start, weil sie sich nicht zu 100 Prozent bereit fühlte. Es sei eine "harte Entscheidung" gewesen, sagte sie unter Tränen.
Shiffrin verpasste ihren 98. Weltcup-Erfolg durch einen verkorksten zweiten Lauf. Brignone siegte vor knapp 16.000 Zuschauern vor der Neuseeländerin Alice Robinson und der Österreicherin Julia Scheib, die sich von Rang 14 noch auf das Podest vorkämpfte.
Gut-Behrami kann sich nicht überwinden
Gut-Behrami galt neben Shiffrin als Favoritin auf den Sieg. Sie liebe diesen Hang, auf dem sie in ihrer Karriere schon dreimal gewonnen hat, erklärte die 33-Jährige. Und doch zog sie kurz vor dem Rennen noch zurück. "Man kann nicht an den Start gehen, wenn man sich nicht überwinden kann", sagte Gut-Behrami. Sie habe bei der Besichtigung gemerkt, dass sie vom Kopf her nicht bereit sei. Es würde ihr an Selbstvertrauen und Sicherheit fehlen.
Die Gefahr, sich womöglich zu verletzen, sei ihr letztlich zu groß gewesen. Sie hoffe nun auf einen Start beim nächsten Riesenslalom Ende November in Killington, meinte Gut-Behrami. Die erfahrene Athletin hatte laut eigener Aussage zuletzt einen "schwierigen Monat", in dem ihr eine Grippe und Knieprobleme zu schaffen machten. Vergangenen Winter hatte sie den Gesamtweltcup sowie die Disziplinwertungen im Riesentorlauf und im Super-G gewonnen.
Dürr, die vor allem im Slalom die große deutsche Hoffnung ist, überraschte mit ihrem Top-Ten-Platz. Ein "perfekter Auftakt" sei das gewesen, meinte die 33-Jährige. Sie sei "superglücklich". Teamkollegin Fabiana Dorigo holte als 24. ihre ersten Weltcup-Punkte.