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Sex-Vorwürfe gegen Gaetz: Trumps umstrittenster Kandidat schmeißt hin



Er sollte das renitente Justizministerium für Donald Trump auf Linie bringen, aber der Widerstand war zu groß. Der wegen potenzieller Sexskandale umstrittene Matt Gaetz zieht sich zurück.

Der erste Showdown der kommenden Trump-Regierung endet mit einem Verzicht. Matt Gaetz erklärte auf X, er werde sich von seiner Nominierung als Justizminister und oberster Staatsanwalt zurückziehen. "Es gibt keine Zeit für eine unnötig langwierige Auseinandersetzung in Washington", schrieb er zur Begründung. In den acht Tagen seit Gaetz' Nominierung hatte sich in Washington D.C. ein Sturm zusammengebraut, der den höchst umstrittenen Republikaner in die Knie gezwungen hat. Und Trump eine erste Niederlage einbringt.

Nominierte Minister müssen vom Senat mit einer einfachen Mehrheit bestätigt werden, und diese war Gaetz kein bisschen sicher, obwohl die Republikaner nominell eine hätten. Die Zweifel an Gaetz waren riesig; wegen seiner fragwürdigen Eignung, aber noch mehr wegen jahrelanger Vorwürfe gegen ihn, er habe Sex mit einer Minderjährigen gehabt. Drogen, Gruppensex, Prostituierte - all die Vorwürfe waren in den vergangenen Jahren auch von einer Ethikkommission im Repräsentantenhaus untersucht worden. Dort saß Gaetz seit 2016 als Abgeordneter.

Nach Trumps Nominierung vergangene Woche legte er sein Abgeordnetenmandat nieder. Die Frage war nun: Was geschieht mit dem Kommissionsbericht über seine möglichen Verfehlungen? Üblicherweise veröffentlicht das Gremium keine Ergebnisse über ehemalige Mitglieder. Doch der Druck wuchs permanent; auch manch republikanischer Senator sagte, man müsse für eine Anhörung und mögliche Bestätigung alle Informationen erhalten.

Gaetz traf sich am Mittwoch mit den Senatoren, der designierte Vizepräsident J.D. Vance war auch vor Ort und unterstützte ihn. Trump persönlich warb telefonisch für seinen Nominierten. Schließlich sollte Gaetz das Ministerium für den neuen Präsidenten auf Linie bringen, "Köpfe abschlagen", wie er in seinem Gespräch mit Trump gesagt haben soll.

Greene droht mit anderen Skandalen

Es reichte nicht. Gaetz habe befürchtet, dass "vernichtende Informationen" aus dem Ethikbericht veröffentlicht werden könnten, schreibt CNN. Womöglich musste Gaetz sich auch opfern, um andere Republikaner zu schützen. Vor zwei Tagen hatte Marjorie Taylor Greene einen drohenden Tweet in Richtung ihrer Parteikollegen abgesetzt. "Wenn wir Ethik-Berichte veröffentlichen und unsere eigenen Leute zerfleischen, die Trump nominiert hat, dann macht ALLES (sic!) für die Amerikaner zugänglich", schrieb die Abgeordnete: "All eure Anschuldigungen sexueller Belästigungen, die mit versteckten Zahlungen von Steuergeldern an Opfer beigelegt wurden."

Die Trump-Loyalistin gab weitere Hinweise. "Die ganzen Jeffrey Epstein Dateien, Bänder, Aufnahmen, Zeugeninterviews" sollten dann veröffentlicht werden, "aber nicht nur diese, es gibt mehr, Epstein war und ist nicht die einzige Person." Demnach gibt es weitere potenzielle Skandale, die im Kongress unter den Teppich gekehrt wurden. "Falls wir tanzen, lasst uns alle im Sonnenlicht tanzen", schrieb Greene. "Das werde ich sicherstellen."

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