4 hours ago

Selbstkritik des Kanzlers: Scholz würde in zweiter Amtszeit seinen Stil ändern



Er habe sich zu oft als "Kapitän" verstanden, sagt Kanzler Scholz in einer Wahlarena - und zu oft abgewartet. In einer zweiten Amtszeit würde er anders agieren, so der SPD-Politiker. Er wolle früher öffentlich eingreifen, auch wenn es das nicht einfacher mache.

Im Falle seiner Wiederwahl will Bundeskanzler Olaf Scholz seinen Politikstil ändern. Auf die Frage, wie er sich als Scholz II verändern würde, sagte der Kanzler in der Wahlarena des "Mannheimer Morgens": "Ich wäre nicht nur derjenige, der Ergebnisse verkündet, sondern ich müsste ab und zu auch mal den Spielstand kommentieren." Das habe er zu wenig getan: "Ich habe gewartet, bis wir einig sind", sagte der SPD-Politiker.

In den vergangenen Jahren habe er seine Rolle zu oft als "Kapitän" verstanden, der dafür sorgen müsse, "dass der Laden zusammenhält" und als Team auftrete, sagte Scholz. "Wenn das nicht der Fall ist, muss man wohl - und das ist jetzt meine Konsequenz - früher öffentlich sagen: So geht das nicht."

In einer Demokratie funktioniere es nicht, Meinungsverschiedenheiten hinter den Kulissen lösen zu wollen, sagte Scholz. Unterschiedliche Auffassungen müssten stattdessen rechtzeitig öffentlich gemacht werden. "Auch wenn das das Leben vielleicht nicht einfacher macht."

KI befragt Kanzler

Der Wunsch des Regierungschefs, den Konsens zu repräsentieren, könne in einer Welt, in der die Meinungsbildung kompliziert sei, nur dann erfolgen, indem er immer auch mal sage: "Da stehen wir und der und der muss sich noch bewegen", so Scholz.

In einem weiteren Interview wurden Scholz auch Fragen einer Künstlichen Intelligenz gestellt. Mit wem der SPD-Politiker koalieren würde, wenn er "in einem Paralleluniversum die fiktive Partei Olaf & Friends anführen würde", gab ein Moderator des bundesweiten Jugendsenders bigFM die Frage der KI bigGPT weiter. Scholz war sichtlich amüsiert und antwortete: "Die AfD käme nicht auf die Gästeliste."

Die KI wollte von dem SPD-Kanzlerkandidaten auch wissen, wie er "musikalisch unterwegs" sei, wenn er "Bundesbeatkanzler" wäre. Scholz dachte kurz nach und sagte unter Verweis auf den US-Rapper: "Wenn es um den Beat geht, würde ich wohl Eminem am besten finden."

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