Ein Deutscher soll mit 50 Gramm Flüssigsprengstoff über Polen nach Russland eingereist sein. Die russischen Behörden sehen in dem Fall aber auch eine ukrainische Spur.
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben in Kaliningrad einen deutschen Staatsbürger wegen angeblich geplanter Sabotageakte festgenommen. Es handele sich um einen 1967 geborenen Mann aus Hamburg, meldeten russische Nachrichtenagenturen.
Bei der Einreise aus Polen in die russische Ostsee-Exklave seien in seinem Auto 50 Gramm Flüssigsprengstoff sichergestellt worden. Der Mann sei nach Russland zurückgekehrt, um "Sabotage-Akte" an der örtlichen Energieinfrastruktur zu organisieren. Örtlichen Medienberichten zufolge war der Sprengstoff in einer Shampoo-Flasche versteckt.STERN PAID 39_24 Russland Sabotage 8.24
Russland: Festgenommener Deutscher soll zuvor Anschlag verübt haben
Den Auftrag für einen Anschlag habe der Mann von einem Ukrainer erhalten, der ebenfalls in Hamburg lebe, meldete die Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Der Festgenommene stehe auch unter Verdacht, schon im März dieses Jahres einen Sprengstoffanschlag auf eine Gasverteilerstation im Gebiet Kaliningrad verübt zu haben. Unabhängige Bestätigungen für diese Angaben gab es zunächst nicht.
Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 häufen sich in Russland die Fälle wegen "Sabotage", "Verrat" und "Terrorismus". In den vergangenen Jahren wurden mehrere Menschen aus westlichen Ländern, insbesondere aus den USA, in Russland festgenommen und mit schweren Anschuldigungen konfrontiert. Washington prangerte Geiselnahmen an, um die Freilassung von im Ausland inhaftierten Russen zu erwirken.