13 hours ago

Rezessionssorgen: Kurse an Wall Street sinken weiter nach neuer Zolldrohung



Donald Trumps Strafzölle schüren bei Anlegern die Angst vor einer Rezession in den USA. Auch ein Schritt zur Waffenruhe in der Ukraine konnte die Stimmung an US-Börsen nur kurz verbessern.

Nach neuen Zolldrohungen von Präsident Donald Trump ist die Talfahrt an US-Börsen weitergegangen. So fiel der Leitindex Dow Jones um 1,14 Prozent auf 41.433,48 Punkte. Das Börsenumfeld ist weiter von Konjunktursorgen geprägt. Am Dienstag sorgte Trump für neue Unruhe mit der Ankündigung, dass er die Zölle auf alle Stahl- und Aluminiumimporte aus Kanada auf 50 Prozent erhöhen werde. Die Bereitschaft der Ukraine zu einer Waffenruhe im Krieg mit Russland konnte die Kurse nur kurz stützen.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,76 Prozent auf 5.572,07 Punkte nach unten. Der von Tech-Werten beherrschte Nasdaq 100 gab um 0,28 Prozent auf 19.376,96 Punkte nach. Er war am Montag mit 3,8 Prozent so stark abgesackt wie seit dem Jahr 2022 nicht mehr.

Druck auf Tech-Aktien

Vor allem die konjunktur- und zinssensiblen Technologiewerte - 2024 noch die großen Gewinner am Aktienmarkt - sind zuletzt stark unter Druck geraten. Verantwortlich dafür ist auch die Zollpolitik von Trump, die Ängste vor einer Rezession der weltgrößten Volkswirtschaft schürt. Wegen seines potenziell inflationstreibenden Wirtschaftskurses signalisierte die US-Notenbank schon im Dezember eine vorsichtige Gangart bei den von Anlegern erhofften Zinssenkungen.

Der "Zuckerschock" an den Börsen nach den US-Wahlen im November "hat sich in einen unangenehmen Kater verwandelt, da die politischen Realitäten von Trump 2.0 allmählich deutlich werden", kommentierte Marktbeobachter Benny Adler von der Investmentbank Goldman Sachs. Experten der Bank JPMorgan sehen noch keine Einstiegskurse und warnen vor verfrühten Käufen.

Für die Aktie des Elektroauto-Herstellers Tesla ging es nach dem Kursrückgang von mehr als 15 Prozent am Montag nun um 3,79 Prozent nach oben. Trump kaufte als Zeichen der Unterstützung für Tesla-Chef Elon Musk ein Auto des Konzerns vor dem Weißen Haus.

Zweifel an Verbraucherausgaben

Nun kamen schlechte Nachrichten aus der Luftfahrt- und Konsumbranche hinzu. Sie verstärkten die Besorgnis über eine deutliche Verlangsamung der Ausgaben der Verbraucher.

So zwangen knappe Reisebudgets die Fluggesellschaft Delta, die Umsatzprognose zusammenzustreichen. Deren Aktionäre mussten ein Minus von 7,3 Prozent verkraften. American Airlines hatte prognostiziert, dass der Verlust im ersten Quartal etwa doppelt so hoch ausfallen werde wie zuvor erwartet. Hier sackten die Papiere um 8,3 Prozent ab.

Aus dem Konsumbereich hatten der Sportartikel-Einzelhändler Dick's Sporting Goods und die Kaufhauskette Kohl's aus Sicht der Börsianer schwache Prognosen präsentiert. Als Folge sanken die Kurs bei diesen Unternehmen Verluste jeweils um 5,7 Prozent und gut 24 Prozent.

Aktien von Verizon verloren 6,6 Prozent. Der Telekom-Konzern befürchtet ein schwächeres Wachstum im ersten Quartal. Kunden hatten die zuletzt durchgesetzten Preiserhöhungen nicht akzeptiert, und dies erhöhte die Kündigungsrate.

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