Auch Annika Wendle beschert dem deutschen Ringer-Team nicht die erste Medaille in Paris. Um ein Haar wäre die 26-Jährige bei den Sommerspielen gar nicht erst dabei gewesen.
Ringerin Annika Wendle hat Bronze bei den Olympischen Spielen und damit den größten Erfolg ihrer Karriere verfehlt. Die 26-Jährige verlor ihr kleines Finale in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm gegen die Nordkoreanerin Choe Hyo Gyong. Schon nach 19 Sekunden hatte ihre Gegnerin sie am Knie gepackt und zu Boden gebracht.
Wendle bereitete die Aktion sichtlich Schmerzen. Sie klopfte auf die Matte, wurde behandelt und kämpfte dann weiter - nach nicht einmal zwei Minuten Kampfzeit hatte die Nordkoreanerin aber gewonnen. Nach der Niederlage humpelte Wendle die Treppe von der Matte hinab.
Das deutsche Ringer-Team bleibt in Paris damit vorerst weiter ohne Medaille. Am Freitag hat Sandra Paruszewski in der Hoffnungsrunde der 57-Kilogramm-Klasse aber ebenfalls noch die Chance auf Bronze.
Nach zwei Siegen war Wendle am Mittwoch im Halbfinale gegen die Weltranglistenerste Lucia Yepez aus Ecuador chancenlos gewesen. Eine starke Schwellung am linken Auge stand sinnbildlich für die harten Kämpfe, die die Athletin aus Altenheim in Südbaden bei diesen Spielen bestreiten musste.
Wendle hatte die Qualifikation für Paris ursprünglich auf dramatische Art und Weise verpasst. Nachdem der russische Verband seine Ringerinnen und Ringer zurückgezogen hatte, war sie nachnominiert worden. Nach EM-Bronze 2020 und 2021 hoffte sie nun auch bei Olympia auf einen Platz auf dem Treppchen, verfehlte ihn aber knapp.