Seit dem Rücktritt des damaligen Premierministers David Cameron 2016 haben die Konservativen vier Partei- und Regierungschefs verschlissen. Nun muss ein Nachfolger für Rishi Sunak gefunden werden. In mehreren Wahlrunden wird ausgesiebt.
In Großbritannien ist die ehemalige Innenministerin Priti Patel aus dem Rennen um die Führung der Konservativen Partei ausgeschieden. Sie erhielt in der ersten Abstimmungsrunde die wenigsten Stimmen der Tory-Abgeordneten. Damit verleiben fünf Kandidaten bei der Wahl des neuen Parteivorsitzenden, der die Konservativen nach ihrer historischen Niederlage gegen die Labour-Partei im Juli wieder auf Kurs bringen soll. In der ersten Runde vorn lagen mit Ex-Einwanderungsminister Robert Jenrick und der ehemaligen Handelsministerin Kemi Badenoch zwei Vertreter des rechten Flügels. Sie erhielten 28 beziehungsweise 22 Stimmen.
Als führender Kandidat des Mitte-Lagers für die Nachfolge von Ex-Premierminister Rishi Sunak als Parteichef kam der ehemalige Innen- und Außenminister James Cleverly auf 21 Stimmen. Weiter abgeschlagen dahinter folgten Ex-Sicherheitsstaatssekretär Tom Tugendhat mit 17 und der ehemalige Arbeitsstaatssekretär Mel Stride mit 16 Stimmen. Patel erhielt lediglich 14 Stimmen. Die Abstimmung dauert noch bis zum 2. November. Solange soll Sunak die Partei noch kommissarisch führen.
Alle verbleibenden Kandidaten bekunden den Wunsch, die Partei zu einen und zu ihren konservativen Wurzeln zurückzuführen. Sie unterscheiden sich jedoch in ihren Ansätzen zur Einwanderungspolitik. Die neue Führung steht vor der Herkules-Aufgabe, das Ansehen der Partei wieder zu stärken, das in den letzten 8 Jahren der 14-jährigen Regierungszeit schwer unter Chaos, Skandalen und einer tiefen Spaltung im Zuge der Brexit-Entscheidung gelitten hat.
Seit dem Rücktritt des damaligen Premierministers David Cameron nach dem Brexit-Votum 2016 haben die Konservativen vier Partei- und Regierungschefs verschlissen, von denen drei durch die eigenen Abgeordneten gestürzt wurden.