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Nachfolger von Hrubesch: Hrubesch-Nachfolger Wück startet mit Begeisterung



"Frauenfußball, Männerfußball – es ist ein Fußball!" Die Aussage von Nationalspielerin Lena Oberdorf war mal der Fußballspruch des Jahres. Jetzt will Christian Wück dies als neuer Chefcoach beweisen.

Christian Wück war noch nicht richtig als neuer Bundestrainer vorgestellt, da gingen schon die Lichter aus im Presseraum des Deutschen Fußball-Bundes. Der 51 Jahre alte Nachfolger von Horst Hrubesch nahm es mit einem Lächeln hin. Ausgestattet mit einem Vertrag bis Ende 2026 tritt er seinen ersten Job als Chefcoach eines Frauen-Teams an. "Ich glaube schon, dass die Unterschiede gar nicht so groß sind. Wir spielen auf grünem Rasen. Wir wollen Tore erzielen", sagte Wück. 

USA, England und Spanien sind der Maßstab

"Christian hat gezeigt, dass er Titel gewinnen kann", sagte DFB-Sportdirektorin Nia Künzer bei Wücks Präsentation auf dem DFB-Campus in Frankfurt/Main - genau zwei Wochen nach dem Bronze-Gewinn der Fußballerinnen bei Olympia. Die männliche U17 hatte der frühere Bundesliga-Stürmer, der unter anderem beim 1. FC Nürnberg und dem Karlsruher SC spielte, im vergangenen Jahr zum EM- und WM-Triumph geführt. Jetzt will Wück die deutschen Frauen, die bei der WM 2023 in Australien noch ein Debakel erlitten hatten, in der Weltspitze etablieren.

"Mit wem wir uns vergleichen wollen, das sind eben die drei Mannschaften, die noch vor uns stehen", erklärte der Unterfranke aus Gänheim mit Blick auf die Weltrangliste. Hinter Olympiasieger USA, Europameister England und Weltmeister Spanien belegt das DFB-Team aktuell Rang vier.

Vertrag läuft nicht bis zur nächsten WM

Gegen England gibt Wück am 25. Oktober beim Testspiel im Londoner Wembley-Stadion auch sein Debüt. Sein erstes Heimspiel folgt drei Tage später in Duisburg gegen Australien. Für die DFB-Auswahl steht als nächstes großes Turnier im kommenden Sommer die Europameisterschaft in der Schweiz an, die nächste WM findet 2027 in Brasilien statt - nach Wücks Vertragsende.

"Ich freue mich riesig, dass ich das Vertrauen bekommen habe", sagte Wück, "es ist für mich eine ganz große Ehre, jetzt eine Frauen-Nationalmannschaft trainieren zu dürfen." Er glaube, dass "unheimlich viel Potenzial" in dem Team stecke. Der Grundstein sei gelegt, das Potenzial definitiv da, um künftig erfolgreich sein zu können: "Wir wollen an Details arbeiten, uns spielerisch weiter entwickeln."

Meinert und Bartusiak Co-Trainerinnen 

Unterstützt wird Wück von zwei erfolgreichen Fußballerinnen: Maren Meinert (51), Weltmeisterin von 2003 und erfolgreiche Nachwuchstrainerin, sowie Saskia Bartusiak (41), Weltmeisterin von 2007 und Olympiasiegerin von 2016, sind die neuen Assistentinnen. Torwarttrainer bleibt wie schon unter Ex-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und unter Hrubesch Michael Fuchs.

Wer künftig zwischen den Pfosten stehen wird bei den DFB-Frauen, das ließ Wück offen. "Für mich gibt es zwei Nummer Einsen", sagte er. Hrubesch hatte bei den Sommerspielen die langjährige Stammkeeperin Merle Frohms vom VfL Wolfsburg auf die Bank gesetzt und Ann-Katrin Berger vom US-Club NJ/NY Gotham FC ein spektakuläres Turnier ermöglicht.

"Um es mal ganz klar und deutlich zu sagen: Es war eine Entscheidung von Horst Hrubesch", sagte der 51 Jahre alte Wück und lobte zugleich Bergers Anteil an Olympia-Bronze. Diese hatte im Spiel um Platz drei einen Elfmeter in der Nachspielzeit gehalten und damit auch Deutschlands 1:0-Sieg gegen Spanien gerettet. 

Neue Chance für Torhüterin Merle Frohms 

"Aber Merle Frohms ist für mich genauso eine Nummer eins. Wir werden das Ganze natürlich analysieren", sagte Wück. Bei Olympia hatte er außer das Viertelfinale gegen Kanada alle deutschen Spiele vor Ort gesehen, sich aber vom Nationalteam ferngehalten. 

Nichts entlocken ließ sich der neue Chefcoach zur Zukunft von Kapitänin Alexandra Popp (33) und Abwehrchefin Marina Hegering (34). Die Spielerinnen vom VfL Wolfsburg hatten nach Olympia offen gelassen, ob sie ihre internationale Karriere fortsetzen. "Ich weiß, wo die Tendenz hingeht", sagte Wück und meinte zu den Medienvertretern: "Spekulieren Sie mal schön weiter."

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