Nach 20 Jahren: Sci-Fi-Horrorfilm mit verstorbener Legende aufgetaucht – doch viele Genre-Fans schauen in die Röhre

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Vor 20 Jahren wurde ein Film gedreht, doch ein finanzielles Fiasko torpedierte die Pläne des Regisseurs kurz vorm Ziel. Nun wurde der Film endlich vollendet.

Im vergangenen November erschütterte die Nachricht vom Tod des Schauspielers Tony Todd die Horror-Community. Mit 69 Jahren verstarb der ikonische Darsteller, der insbesondere durch Rollen in Filmen wie „Candyman’s Fluch“ und der „Final Destination“-Reihe berühmt wurde. Doch obwohl er von uns gegangen ist, können sich Fans auf einige letzte Auftritte freuen – darunter im kommenden Film „Final Destination: Bloodlines“, der am 16. Mai 2025 in den Kinos erscheint.

Eine besonders kuriose Wiederentdeckung sorgt nun jedoch für Aufmerksamkeit: Der legendäre Trash-Filmemacher Charles Band bringt einen verschollenen Film mit Tony Todd ans Licht, den sie bereits 2005 gemeinsam gedreht hatten – „Cutter’s Club“, der ab dem 1. Mai 2025 kostenlos über den Streamingdienst Tubi verfügbar sein wird. Der Haken: Tubi ist ausschließlich in den USA verfügbar, sodass eine Veröffentlichung hierzulande noch aussteht.

Wenn ihr euch dennoch ein paar Werke für euren nächsten Horrorfilmabend auf die Liste setzen wollt, können wir euch folgende Filme empfehlen:

Weitere Infos zu „Cutter’s Club“

„Cutter’s Club“ entstand unter der Regie von Charles Band und wurde auf hochwertigem 35mm-Filmmaterial vom inzwischen verstorbenen Kameramann Mac Ahlberg („Re-Animator“) aufgenommen. Auch John Carl Buechler („Troll“), ein Veteran im Bereich der Spezialeffekte, war beteiligt – er verstarb bereits 2019.

Der Film dreht sich um zwei Medizinstudierende, die in einen bizarren Geheimbund namens „Cutters Club“ hineingezogen werden – eine makabre Gesellschaft von Chirurgie-Fetischist*innen und Monstermacher*innen, angeführt von einem wahnsinnigen Arzt. Das Ergebnis ist ein blutgetränkter Mix aus Sci-Fi, Horror und schwarzem Humor, der nach zwei Jahrzehnten nun doch noch veröffentlicht wird – als eine Art filmisches Abschiedswerk für Tony Todd.

Laut Charles Band war der ursprüngliche Dreh fast abgeschlossen, als die Finanzierung durch eine Geldgeberin plötzlich wegbrach – zwei Drehtage fehlten am Ende. Was folgte, war ein jahrelanges Drama um das Filmmaterial, denn das Labor hatte laut eigener Aussage das Negativ verloren. Als Tony Todd verstarb, versuchte es Band erneut, dieses Mal jedoch mit einem anderen Ansatz:

„‚Nein‘ war wieder die Antwort, aber dann dachte ich mir, ich könnte [dem Labor] eine ganze Reihe von Firmennamen geben, unter denen der Film gedreht worden sein könnte – ich habe sogar ein paar erfunden, die wie Firmen klangen, die ich vor Jahrzehnten gegründet haben könnte. Jedenfalls rief der Laborant zurück und sagte mir, dass sie das verlorene Negativ endlich gefunden hätten!“

Dank ein paar kreativer Einfälle konnte Band den Film auch ohne die nicht gedrehten Szenen beenden und somit eine rund 20 Jahre umfassende beziehungsweise extrem lang pausierte Produktion vollenden. „Cutter’s Club“ erscheint somit nicht nur als ein skurriles Stück Filmgeschichte, sondern auch als posthumes Denkmal für gleich mehrere Ikonen des Genrekinos.