König Charles III. soll Kanadas Souveränität sichern, die AfD ist im Panikmodus und was heute sonst noch wichtig wird.
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
Donald Trump liebäugelte in den vergangenen Monaten mit Kanada als 51. Bundesstaat. Seit seinem Treffen mit dem frisch gewählten Premierminister Mark Carney im Weißen Haus, hat sich der US-Präsident dazu nicht mehr geäußert. Doch für die Kanadier hängt die Fantasie immer noch wie eine Drohung in der Luft. Nur wie reagieren? Das Commonwealth, zu dem das Land auch gehört, hat sich für einen Trumpf entschieden. Der kommt aus dem Herzen der britischen Monarchie.
Charles' Botschaft an Donny
Qua Amt als König darf sich Charles III. in der Öffentlichkeit politisch nicht äußern. Aber wenn die Briten ihren König zu Repräsentationszwecken, sagen wir, in andere Länder schicken, dann wird Charles auch mal zum Übermittler politischer Botschaften. So ist wohl auch sein Besuch in Kanada zu verstehen. Die Reise ist schon länger geplant, Details gab das britische Königshaus aber erst gestern bekannt. Der britische König soll Ende Mai in Ottawa nicht nur symbolisch Bäumchen pflanzen und Kränze ablegen, sondern eine Parlamentssitzung eröffnen – zum ersten Mal seit 1957. Es ist ein Statement an die US-amerikanischen Nachbarn: Seht her, wir sind souverän und werden es auch bleiben.
Ob Donald Trump diese Botschaft verstehen wird? Der US-Präsident gilt als Verehrer der britischen Royals. Die verstorbene Königin Elizabeth pries er als "fantastische Frau", zu der er eine "großartige Beziehung" gehabt habe. Ihr Sohn Charles sei ein "wirklich guter Mensch". Die Treffen mit den Royals: "ein Stück Geschichte auf höchstem Niveau". Mit dem Kanadas frisch gewähltem Premier Mark Carney versteht sich Trump allerdings weniger gut. Vielleicht kann König Charles III. die Wogen bei einem persönlichen Treffen mit Trump glätten. Die Einladung ist jedenfalls raus – persönlich übermittelt vom britischen Premier Keir Starmer. Der Termin wird erwartet.
Bekommt die AfD kalte Füße?
Anfang Mai hat der Verfassungsschutz die AfD als gesichert rechtsextremistisch hochgestuft. (Details zum Gutachten können Sie hier noch einmal nachlesen.) Nach außen hat der Partei der Trubel von damals nicht geschadet, ganz im Gegenteil: In Umfragen rangiert die AfD immer noch knapp hinter der Union auf dem zweiten Platz und offiziell spielt sie den Verfassungsschutz und das Gutachten weiter herunter.
Intern geht aber wohl die Sorge um, dass dieser Höhenflug (bald) enden könnte. Meine Kollegen aus dem stern-Hauptstadtbüro, Veit Medick und Jan Rosenkranz, analysieren, was die AfD tun muss, um die Wähler bei der Stange zu halten.
Worüber man am Telefon besser nicht spricht
Haben Sie ein IPhone? Und haben Sie in ihren letzten Sprachnachrichten beispielsweise die Firma Ben & Jerries erwähnt? Oder H&M? Nein? Glück gehabt. Falls doch, dann ist Ihnen sicherlich nicht entgangen, dass Ihre Nachrichten den Empfänger nie erreicht haben. Ihnen wurde das in der App vielleicht so angezeigt, aber eine Antwort haben Sie lange nicht erhalten.
Schuld war wohl ein Softwarefehler, wie ein findiger Entwickler nun herausgefunden hat. Wie es dazu kam, hat mein Kollege Malte Mansholt für Sie aufgeschrieben:
Was heute noch passiert
- Der Bundestag wählt einen neuen Wehrbeauftragten. Die schwarz-rote Koalition schickt dafür Henning Otte (CDU) ins Rennen. Der ehemalige verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion soll Eva Högl (SPD) ablösen.
- Jeden Mittwoch findet im Vatikan eine Generalaudienz statt. Dort hält der Papst traditionell eine Ansprache. Papst Leo XIV. hat heute sein erstes Mal.
- Ein EU-Gericht urteilt über Fangverbote in der Nordsee. Die Maßnahme hatte die EU-Kommission auf Drängen Deutschlands und weiterer Mitgliedsstaaten in Teilen der Nordsee eingeführt, um die Arten zu erhalten. Der Deutsche Verband der Deutschen Kutter- und Küstenfischer (VDK) hält das für unverhältnismäßig und klagte.
Einen guten Start in den Mittwoch wünscht Ihnen
Christine Leitner
(Nachrichtenredakteurin)