
Kremlchef Putin hat der Region Kursk nach russischen Angaben einen "Arbeitsbesuch" abgestattet. Russland will zudem Dutzende ukrainische Drohnen abgeschossen haben. Auch die Ukraine meldet Luftangriffe.
Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Angaben des Kreml am Dienstag in das umkämpfte Kursk gereist. Bei seinem "Arbeitsbesuch" dort habe er den Übergangsgouverneur der Region und Ehrenamtliche getroffen. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass veröffentlichte auch Bilder, die Putin bei dem Treffen mit Vertretern von Freiwilligenorganisationen zeigen sollen.
In Kursk hatte die ukrainische Armee im August 2024 eine Offensive begonnen. Moskau hatte Ende April erklärt, die Region mit Hilfe nordkoreanischer Soldaten wieder vollständig unter seine Kontrolle gebracht zu haben. Laut dem ukrainischen Militärblog "DeepStateMap" kontrollieren die Ukrainer aber noch fast 18 Quadratkilometer von Kursk, rund 21 Quadratkilometer seien umkämpft.
Russland meldete zudem massive ukrainische Drohnenangriffe. Innerhalb von zwölf Stunden hätten die russischen Streitkräfte 159 Drohnen abgewehrt. Zwischen 20.00 Uhr am Dienstagabend (Ortszeit, 19.00 Uhr MESZ) und 4.00 Uhr morgens seien in den Regionen Briansk, Kursk und Moskau 127 Drohnen abgewehrt und zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. 32 weitere Drohnen seien zwischen 4.00 und 8.00 Uhr morgens abgewehrt worden.
Angegriffen worden seien auch russische Rüstungsunternehmen, hieß es aus Kiew. "Drohnen griffen nachts Unternehmen des russischen militärisch-industriellen Komplexes an, insbesondere in der Region Orjol", schrieb Andrij Kowalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation beim ukrainischen Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat, auf Telegram.
Auch die Ukraine meldete ihrerseits russische Drohnenangriffe. Russland habe in der Nacht 76 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. 22 Drohnen seien durch Feuerkraft abgewehrt worden, 41 seien verloren gegangen, also wahrscheinlich durch elektronische Luftabwehr zum Absturz gebracht worden. Durch die Attacken in Mitleidenschaft gezogen worden seien die Regionen Charkiw und Sumy.