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Massaker an Hunderten Zivilisten: Syrischer Machthaber kündigt Abrechnung mit den Tätern an



Innerhalb weniger Tage werden in Syrien Hunderte Zivilisten massakriert. Die Täter sind Berichten zufolge Einsatzkräfte der neuen islamistischen Regierung. Diese verspricht nun Aufklärung und Bestrafung der Verantwortlichen. Die Gewalt geht derweil weiter.

Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa hat nach der tödlichen Gewalt im Westen des Landes eine Bestrafung aller Verantwortlichen zugesichert. "Wir werden mit Entschlossenheit und ohne Nachsicht jeden zur Rechenschaft ziehen, der am Blutvergießen unter der Zivilbevölkerung beteiligt war", sagte al-Scharaa in einer Videobotschaft, die am Sonntag von der syrischen Nachrichtenagentur Sana verbreitet wurde. Er kündigte zudem die Einsetzung eines Komitees an, das den "zivilen Frieden" im Land gewährleisten soll.

Drei Monate nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad hatten Einsatzkräfte der neuen islamistischen Machthaber nach übereinstimmenden Berichten in den vergangenen Tagen Massaker an hunderten Zivilisten im Westen des Landes verübt. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, beläuft sich die Anzahl der seit dem 6. März bei zahlreichen Massakern in Küstengebieten und im Latakia-Gebirge getöteten Zivilisten mittlerweile auf 973. Darunter seien auch Frauen und Kinder.

Der Beobachtungsstelle zufolge sind die "Tötungen, Exekutionen vor Ort und ethnischen Säuberungsaktionen" im Zuge der tödlichen Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften der neuen islamistischen Führung und Kämpfern der alawitischen Minderheit noch nicht vorbei. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben können oft nicht unabhängig überprüft werden.

In der mehrheitlich von Alawiten bewohnten Region Latakia war es am Donnerstag zu heftigen Gefechten zwischen Kämpfern der neuen islamistischen Führung und Anhängern Assads gekommen, welcher der alawitischen Minderheit angehört. Am Freitag startete die neue Führung einen Großeinsatz gegen "die Überreste von Assads Milizen und deren Unterstützer".

Die Regierung der halbautonomen Kurdenregierung im Nordosten Syriens verurteilte am Sonntag die Gewalt und warnte in einer Erklärung vor einer Rückkehr "in eine dunkle Zeit, welche die Syrer nicht noch einmal erleben wollen".

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