Marktbericht: DAX zollt Rekordrally Tribut

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Stand: 21.05.2025 10:05 Uhr

Der DAX ist im frühen Handel unter die Marke von 24.000 Punkten zurückgefallen. Dabei dürfte es sich in erster Linie um eine Gegenreaktion auf die jüngsten starken Kursgewinne handeln.

Der DAX ist mit leichten Verlusten in den Handel zur Wochenmitte gestartet. In den ersten Handelsminuten geht es um 0,2 Prozent auf 23.985 Punkte abwärts. Tags zuvor hatte der DAX erstmals in seiner Geschichte die 24.000 Punkte übersprungen und auch oberhalb dieser Marke geschlossen.

Seit seinem Tief am "Panic Monday" hat der DAX damit über 5.500 Punkte respektive rund 30 Prozent hinzugewonnen - und das in gerade einmal sechs Wochen.

Viele Anleger fragen sich nun aber: Hat das deutsche Börsenbarometer überhaupt noch Luft nach oben? Fakt ist: Der Aufwärtstrend im DAX ist intakt, in der Technischen Analyse gilt ein neues Rekordhoch zudem als Kaufsignal.

Auch mit Blick auf die Statistik hat der DAX womöglich noch Potenzial. Schließlich ist der aktuelle Bullenmarkt mit gut zweieinhalb Jahre im historischen Vergleich noch relativ jung. Mittel- bis langfristig hat der deutsche Leitindex damit durchaus noch Potenzial.

Doch in der kurzfristigen Betrachtung gibt es Risiken. So gilt das deutsche Börsenbarometer nach seinem langen, rasanten Anstieg als "überkauft". Daher käme selbst eine kleine Korrektur zum jetzigen Zeitpunkt nicht wirklich überraschend.

Solange sich der DAX dabei über seiner alten Bestmarke vom März bei 23.476 Zählern halten kann, wäre nicht viel Porzellan zerschlagen und der deutsche Leitindex würde sich seine Chancen auf der Oberseite wahren.

Die Vorgaben von den Überseebörsen sind derweil keine große Inspiration für die DAX-Bullen. So notieren die US-Futures aktuell klar im Minus, nachdem es für die großen Indizes bereits gestern im regulären Handel an der Wall Street nach unten gegangen war.

Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 42.677 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 verlor 0,4 Prozent auf 5.940 Zähler, und der technologielastige Nasdaq gab 0,4 Prozent auf 19.142 Stellen nach.

Die asiatischen Märkte haben zur Wochenmitte keine gemeinsame Richtung gefunden. Während den japanischen Börsen die Luft ausging, stützen in China Kursgewinne im Bergbau-Sektor den Gesamtmarkt. In Tokio verlor der Leitindex Nikkei 0,6 Prozent auf 37.315 Punkte. Die Börse Shanghai gewann dagegen 0,2 Prozent. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,5 Prozent.

Der Bitcoin ist am Morgen weiter gestiegen und kommt der Marke von 108.000 Dollar näher. Im frühen Handel kletterte der Kurs bis auf rund 107.750 Dollar. Damit fehlt nicht mehr viel zum Rekordhoch von etwas mehr als 109.000 Dollar, das die Kryptowährung rund um die Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump am 20. Januar erreicht hatte.

Im frühen Devisenhandel schwächelt der Dollar - parallel dazu kann der Euro seine jüngsten Kursgewinne zum Dollar ausbauen. Die europäische Gemeinschaftswährung legt um 0,5 Prozent auf 1,1346 Dollar zu. Binnen einer guten Woche hat der Euro damit über zwei Cent zum Dollar gewonnen.

Das britische Pfund ist am Morgen bis auf 1,346 Dollar geklettert und damit auf den höchsten Stand seit drei Jahren. Hintergrund sind aktuelle Verbraucherpreisdaten, die den Spielraum für Zinssenkungen durch die britische Notenbank deutlich schmälern. In Großbritannien ist die Inflationsrate im April auf den höchsten Stand seit 15 Monaten gestiegen.

Die Rohölpreise ziehen deutlich an, nachdem der US-Nachrichtensender CNN berichtet hat, dass Israel einen Angriff auf iranische Nuklearanlagen vorbereite. Das weckt Sorgen um das Angebot in der wichtigsten Förderregion des Nahen Ostens. Am Rohstoffmarkt verteuert sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 1,2 Prozent auf 66,15 Dollar je Barrel (159 Liter).

Gold bleibt gefragt. Das gelbe Edelmetall überspringt im frühen Handel die Marke von 3.300 Dollar je Feinunze. Aktuell liegt Gold 0,8 Prozent im Plus bei 3.318 Dollar und notiert damit so hoch wie seit einer Woche nicht mehr.

Im DAX profitiert Infineon von einer Zusammenarbeit mit Nvidia. Im frühen Handel ziehen Infineon-Aktien deutlich an, nachdem der Konzern eine Zusammenarbeit mit dem US-Chipkonzern zur Entwicklung von Chips für die Stromversorgung in KI-Rechenzentren angekündigt hatte.

Nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank sind auch die Aktien von Henkel gefragt. In den Aktien sei ein Abschwung eingepreist, der sich so in den Daten nicht abzeichne, schrieb der Deutsche-Bank-Experte Tom Sykes und erhöhte sein Kursziel auf 80 Euro.

Das Sparprogramm bei Daimler Truck fällt umfangreicher als bisher bekannt aus. "Unser Sparprogramm ist kein minimalinvasiver Eingriff", sagte Finanzchefin Eva Scherer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Sie kündigte einen weitreichenden Stellenabbau, Produktionsverlagerungen aus Deutschland und die Vergabe von Arbeiten an externe Dienstleister und Zulieferer an.

Anleger missbilligen Ausblick von Hornbach Holding

Aktien der Hornbach Holding reagieren mit einem deutlichen Kursabschlag auf Nachrichten zum operativen Geschäft des Baumarktkonzerns. Laut Hornbach dürften die miese Verbraucherstimmung und der anhaltende Kostendruck in den kommenden Monaten für Belastung sorgen.

Mit einer Vielzahl zusätzlicher KI-Funktionen stemmt sich Google gegen die wachsende Konkurrenz von OpenAI & Co. Bei der jährlichen Entwickler-Konferenz I/O präsentierte die Alphabet-Tochter neue Angebote, mit denen sie ihren Schwund an Marktanteilen bei Internetsuchen aufhalten will.

Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.

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