marktbericht
Nach den jüngsten starken Kursgewinnen könnten es die Käufer am deutschen Aktienmarkt nun etwas ruhiger angehen. Der DAX bleibt dennoch auf gutem Weg, die scharfe Korrektur vom Monatsbeginn wieder auszubügeln.
Der DAX dürfte mit leichten Kursgewinnen in die neue Börsenwoche starten. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex zur Stunde 0,3 Prozent höher bei 18.376 Punkten. Das deutsche Börsenbarometer dürfte somit an seine jüngsten Kursgewinne anknüpfen. Nach dem Zurückerobern der 18.000er Marke am vergangenen Donnerstag hatte der DAX seine Kursgewinne zum Wochenschluss weiter ausgebaut. Am Freitag stand ein Plus von 0,8 Prozent auf 18.322 Zähler zu Buche.
Dabei ist es noch nicht einmal zwei Wochen her, dass die scharfe Korrektur an den internationalen Aktienmärkten den DAX bis auf 17.019 Punkte fallen ließ. "Eine besondere Bedeutung kann im DAX nun dem Widerstand bei 18.600 Punkten beigemessen werden", heißt es vom Handelshaus CMC Markets. "Dort begann der ganze Spuk, der den Index in der Spitze um über 1.500 Punkte einbrechen ließ."
Die US-Anleger haben nach sechs Handelstagen mit Kursgewinnen in Folge auch am Freitag die Woche freundlich ausklingen lassen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss 0,2 Prozent höher auf 40.659 Punkten. Auch der breit gefasste S&P 500 und der technologielastige Nasdaq rückten um jeweils 0,2 Prozent vor.
Von den asiatischen Märkten kommen am Morgen hingegen keine Kaufimpulse. So gibt der japanische Leitindex Nikkei nach fünf Handelstagen mit Gewinnen deutlich nach. Kurz vor Handelsschluss in Tokio liegt das Minus bei 1,7 Prozent. Die Märkte seien vorsichtig, weil US-Notenbankchef Jerome Powell später in der Woche auf dem Symposium in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming eine Rede halten werde, die ein Signal für den Zinspfad geben dürfte, sagte Kentaro Hayashi von Daiwa Securities.
Im asiatischen Devisenhandel steht der Dollar leicht unter Druck. Der Euro steigt um 0,2 Prozent auf 1,1041 Dollar. Hintergrund sind Erwartungen der Marktteilnehmer, die mit Blick auf Jackson Hole nur auf eine Bestätigung warten, dass Leitzinssenkungen nun unmittelbar bevorstehen.
Am Rohstoffmarkt geben die Ölpreise erneut nach, da die Sorgen um die chinesische Nachfrage weiter auf die Stimmung drückten. Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligt sich um 0,2 Prozent auf 79,55 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notiert 0,3 Prozent schwächer bei 76,44 Dollar.
Die Zinssenkungserwartungen geben wiederum dem Goldpreis weiter Auftrieb, wirft das gelbe Edelmetall doch selbst keine Zinsen ab. Sinken die Zinsen, wird Gold somit attraktiver. Der Goldpreis ist gestern bis auf 2.510 Dollar je Feinunze geklettert - damit ist Gold so teuer wie noch nie.
Am deutschen Aktienmarkt steht Varta im Fokus. Der angeschlagene Batteriekonzern hat sich mit Finanzgläubigern und Investoren auf ein Sanierungskonzept geeinigt. Zunächst sollen ein Schuldenschnitt und die Verlängerung von Krediten die bisherigen Verbindlichkeiten von fast einer halben Milliarde Euro auf 200 Millionen Euro verringern. Dann soll das Grundkapital der Varta AG auf null Euro herabgesetzt werden. Der Effekt: Die derzeitigen Aktionäre scheiden kompensationslos aus und der Konzern verliert seine Börsennotierung. Frisches Geld soll unter anderem vom Großkunden Porsche AG kommen.