3 months ago

Landtagswahl in Brandenburg: Ein Land in Blau und Rot – das sind Ergebnisse aus den Wahlkreisen



Die SPD gewinnt die Landtagswahl in Brandenburg, dicht gefolgt von der AfD. Beim Blick auf die Gewinner in den Wahlkreisen zeigt sich ein zweigeteiltes Land.

"Der Osten ist blau", behauptete AfD-Co-Chefin Alice Weidel am Wahlabend von Brandenburg in der ARD. Sie hoffte in den Wahlkreisen auf ähnliche Ergebnisse wie drei Wochen zuvor in Thüringen und Sachsen. Dort zeigten die Wahlkreis-Karten tatsächlich vor allem eine Farbe: die der AfD.

Ergebnisse der Brandenburger Landtagswahl auf der Karte

Keine Frage: Die Partei ist im Osten auf dem Vormarsch, und das gilt auch für Brandenburg. Fast 30 Prozent der Stimmen konnte der als rechtsextremistisch eingestufte Landesverband am Sonntag einsammeln, die Partei ist eine der Gewinnerinnen der Landtagswahl. Und auch über die Ergebnisse in den Wahlkreisen dürfte sich die AfD freuen. In 25 von 44 Wahlkreisen gewann sie das Direktmandat, in 22 lag sie auch bei den Zweitstimmen vorne. Allerdings: "Blau" ist Brandenburg bei weitem nicht, die SPD erlangte in 19 Wahlkreisen das Direktmandat und lag ebenfalls in 22 bei den Zweitstimmen vorn, wie ein Blick auf die Karten zeigt:

Landesweit sicherte sich die AfD 31,5 Prozent der Erst- und 29,2 Prozent der Zweitstimmen. Stärkste Konkurrentin der Partei ist die SPD. Sie erlangte 33,6 Prozent der Erst- und 30,9 Prozent der Zweitstimmen. Andere Parteien konnten sich weder bei den Erst- noch bei den Zweitstimmen auf Rang 1 schieben. Somit bleiben die Grünen im neuen Landtag draußen, weil der Wahlkreis Potsdam I – anders als erhofft – nicht an deren Kandidatin ging. Kleiner (oder großer) Wermutstropfen für SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke: Er verlor seinen Wahlkreis Spree-Neiße I an den AfD-Kandidaten Steffen Kubitzki – die beiden trennen gerade einmal sieben Stimmen.

Blitzanalyse Brandenburg 19.06

Eine Regierungsbildung in Brandenburg dürfte schwierig werden. 88 Abgeordnete sitzen im Potsdamer Parlament. SPD und CDU würden zusammen nur auf genau die Hälfte kommen. Rechnerisch bleibt nur ein Bündnis von Sozialdemokraten und BSW für eine Landtagsmehrheit, weil Koalitionen mit der AfD ausgeschlossen wurden. Letztlich dürften Brandenburg somit dann doch rot bleiben.

Quellen: Landeswahlleiter Brandenburg, Nachrichtenagentur DPA

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