Weltkriegsgedenken: Russland erinnert mit Militärparade an Sieg im Weltkrieg

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Mit einer Militärparade begeht Russland den 80. Jahrestag des Siegs über Nazi-Deutschland. Präsident Putin wird den Aufmarsch vor über 20 Staatschefs auch zur Rechtfertigung des Ukrainekriegs nutzen.

Bei strahlendem Sonnenschein hat in Moskau die traditionelle Militärparade zum Gedenken an den Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg vor nunmehr 80 Jahren begonnen. Zu der inzwischen vierten Parade mit Tausenden Soldaten und schwerer Militärtechnik auf dem Roten Platz seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sind auch zahlreiche internationale Staatsgäste gekommen, vor allem aus Asien und Afrika.

Die Sicherheitsvorkehrungen sind auch wegen Drohungen der Ukraine, sich nicht an eine von Kremlchef Wladimir Putin angeordnete Waffenruhe zu halten, noch einmal schärfer als ohnehin. Tausende Sicherheitskräfte sind im Einsatz. Passanten hatten am frühen Morgen Probleme, sich durch die Stadt zu bewegen. Das Zentrum ist für den Autoverkehr vollständig gesperrt, auch zahlreiche Ein- und Ausfahrten aus Moskau wurden eingeschränkt. Metrostationen sind teilweise geschlossen. Probleme mit dem mobilen Internet gibt es seit Tagen.

Erwartet wird, dass Putin in seiner Rede den von ihm angeordneten Einmarsch in die benachbarte Ukraine einmal mehr rechtfertigen wird. Das ist auch der Grund, weshalb westliche Vertreter fernbleiben. Als einziger Regierungschef eines EU-und Nato-Landes wird der Slowake Robert Fico in Moskau erwartet. Auch der serbische Staatschef Aleksandar Vucic ist in Moskau. 

Etwa 30 Paraden im ganzen Land

Vor der Parade in Moskau sind bereits in Russlands Fernem Osten und in Sibirien Militäraufmärsche in kleinerem Rahmen zu Ende gegangen, so in Wladiwostok, Chabarowsk, Krasnojarsk und Nowosibirsk. Insgesamt gibt es etwa 30 Paraden im Land 

Unter den rund 10.000 Parade-Teilnehmern in Moskau sollen Medienberichten zufolge auch Soldaten zahlreicher anderer Staaten sowie russische Teilnehmer am Krieg gegen die Ukraine sein. Zu sehen sind traditionell Panzer, Flugabwehrsysteme und Raketensysteme. Angekündigt ist zudem eine Flugshow mit russischen Kampfjets.

Putins wichtigster Gast in diesem Jahr ist Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping. Erwartet werden auf der Tribüne neben Putin laut Kreml Staats- und Regierungschefs aus Brasilien, Kuba und Laos sowie der Ex-Sowjetrepubliken Belarus, Armenien, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan.