3 months ago

Jahrestag des Hamas-Massakers: Gazastreifen attackiert Israel mit Raketen – Luftalarm in Tel Aviv



In Tel Aviv schrillen die Sirenen, Israel versucht sich zu verteidigen. In Deutschland halten derweil die Proteste zum Jahrestag des Hamas-Massakers die Polizei auf Trab.

Am Jahrestag des Hamas-Großangriffs auf Israel haben Raketenangriffe aus dem Gazastreifen Luftalarm im Großraum Tel Aviv ausgelöst. Wegen "aus dem Gazastreifen abgeschossener Projektile" seien im Zentrum des Landes die Sirenen ertönt, erklärte die Armee am Montagmorgen. Die Hamas bestätigte die Raketensalve auf Tel Aviv.

Bereits am Morgen hatte die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas nach eigenen Angaben den Süden Israels vom Gazastreifen aus mit Raketen beschossen – nur wenige Minuten nach dem Beginn der israelischen Gedenkfeiern für die Opfer des beispiellosen Hamas-Überfalls vor einem Jahr. Damals hatten Hunderte Kämpfer der Hamas und verbündeter islamistischer Palästinensergruppen den Grenzzaun zwischen dem Gazastreifen und Israel durchbrochen. In mehreren südisraelischen Ortschaften, auf dem Nova-Musikfestival und als Geiseln im Gazastreifen wurden israelischen Angaben zufolge insgesamt 1205 Menschen getötet, überwiegend Zivilisten.Israel Gedenken siebter Oktober 9:14

Von den 251 von der Hamas verschleppten Geiseln werden derzeit noch 97 im Gazastreifen festgehalten, 37 von ihnen sind nach Einschätzung der israelischen Armee tot. Israel geht seit dem Hamas-Angriff vor einem Jahr massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 41.800 Menschen getötet.

Israel attackiert den Libanon

Auch Verbündete der Hamas nimmt Israel zunehmend ins Visier, darunter die Miliz Hisbollah. Mit Angriffen auf mehrere Teile des Libanon hat Israel die Telekommunikationsdienste des Landes gestört. Betroffen seien unter anderem Netzwerke in der Hauptstadt Beirut und in den Gebieten um Tyros, Sidon und Nabatijeh, teilte die Organisation NetBlocks mit, die vor allem für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist. In diesen regionalen Netzwerken sei es zu Verlusten der Internetverbindungen gekommen. Wegen der Flucht vieler Anwohner vor Angriffen gehe die Internetnutzung zusätzlich zurück.Jahrestag des Hamas-Terrors: Israel kämpft an allen Fronten 7:20

Die Infrastruktur der Kommunikationsnetze im Libanon galt schon vor dem aktuellen Konflikt als schwach. Wegen der anhaltenden Finanz- und Wirtschaftskrise fehlt es an Investitionen, zudem ist der Zugang zum Internet im Vergleich zu anderen Ländern der Region teuer. Im Konflikt der libanesischen Hisbollah mit Israel gibt es auch Befürchtungen, dass Israel die Unterseekabel zum Libanon stören könnte, über die - zusammen mit Satelliten – ein großer Teil des Internetverkehrs läuft.

Mehrere Vorfälle bei Demonstrationen in Deutschland

Angesichts des Jahrestages zum Hamas-Massaker in Israel finden unter anderem in Deutschland Demonstrationen statt. Mehr als 2000 Polizisten sind bundesweit im Einsatz. Nach Behördenangaben wurden in der Hauptstadt seit Samstag 42 Strafverfahren eingeleitet. Bei einer Versammlung wurden eine israelische Touristin und ihr Vater angegriffen, wie die Polizei am Sonntagabend mitteilte. Die Frau habe etwas Proisraelisches in Richtung der Demonstrierenden gerufen. Daraufhin seien die beiden mit Schlägen und Tritten angegriffen und leicht verletzt worden.

Polizisten nahmen in dem Zusammenhang vier Tatverdächtige fest. An der propalästinenischen Demonstration hätten insgesamt bis zu 1800 Menschen teilgenommen, teilte die Polizei weiter mit. Mehrere von ihnen wurden den Angaben nach als Straftäter wiedererkannt und festgenommen. Bei der Demonstration seien verbotene Parolen skandiert und verbotene Fahnen mitgebracht worden.

An einer proisraelischen Demonstration nahmen den Angaben zufolge etwa 600 Menschen teil. Unter sie hätten sich zunächst unbemerkt etwa 40 propalästinensische Demonstrierende gemischt. Es sei zum Streit gekommen, einem Mann sei eine palästinenische Fahne entrissen worden. Die Polizei drängte die 40 Menschen aus der Demonstration heraus.FS Israel Chronik des 7. Oktober

Gegen den Mann, der die Fahne entrissen hatte, sowie gegen 26 propalästinensische Demonstrierende wurden laut Polizei Strafermittlungsverfahren eingeleitet, ebenso gegen einen Mann, der einzelne Polizeikräfte gefilmt und live gestreamt haben soll. Ein Mann, der als Straftäter wiedererkannt worden sei, sei festgenommen worden.

Ein weiterer Mann habe bei der Demonstration eine Rauchgranate, einen sogenannten Nebeltopf, in Richtung der Einsatzkräfte geworfen und bei seiner späteren Festnahme Widerstand geleistet. Außerdem wurde eine Frau festgenommen, die ein Verkehrsschild mit einem israelfeindlichen Schriftzug beschmiert haben soll.

Vor dem Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel an diesem Montag fanden am Wochenende in vielen Weltregionen Gedenkveranstaltungen und Kundgebungen statt. Auch für Montag waren Demonstrationen geplant.

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