Je nach Region kann das Leitungswasser besonders kalkreich oder kalkarm sein. Der daraus resultierende Härtegrad hat maßgeblichen Einfluss auf die Hygiene und Haltbarkeit diverser Küchengeräte – wie zum Beispiel den Wasserkocher. Warum das so ist und was Sie dagegen tun können? Wir verraten es Ihnen.
Je mehr Mineralien (sprich Calcium- und Magnesium-Verbindungen) im Leitungswasser enthalten sind, desto höher ist der Härtegrad. Aus diesem Grund spricht man auch von weichem, mittlerem oder hartem Wasser. Während Letzteres für unsere Gesundheit keinerlei Gefahr darstellt, ist es für Haushaltsgeräte der Endgegner. Denn Fakt ist: Wird Wasser erhitzt, werden die darin enthaltenen Kalkrückstände freigesetzt und abgelagert. Das sieht man und das schmeckt man auch – hinzukommt, dass der Wasserkocher mehr Energie aufbringen muss und mehr Zeit zum Aufkochen benötigt. Unternehmen Sie nichts gegen die zunehmende Verkalkung, verkürzt sich die Haltbarkeit des Küchengeräts um ein Vielfaches. Umso wichtiger ist es, den Wasserkocher regelmäßig zu entkalken.
Wie oft sollte ein Wasserkocher entkalkt werden?
Zwei Faktoren haben Einfluss darauf, wie oft Sie Ihren Wasserkocher entkalken sollten: Zum einen spielt der Härtegrad eine wichtige Rolle, da er maßgeblichen Einfluss darauf hat, wie schnell sich erste Ablagerungen an Ihrem Küchengerät bemerkbar machen. Um herauszufinden, wie hart oder weich Ihr Trinkwasser ist, können Sie einen Härtetest durchführen. Anschließend können Sie sich an den folgenden Werten der Verbraucherzentrale orientieren:
Weiches Wasser | Hartes Wasser |
Härtebereich I | Härtebereich III |
0 bis 7 Grad deutscher Härte (dH) | 14 bis 21 Grad deutscher Härte (dH) |
0 bis 1,3 Millimol Calciumoxid pro Liter | 2,5 bis 3,8 Millimol Calciumoxid pro Liter |
Zum anderen hat auch die Häufigkeit, sprich wie oft ein Wasserkocher benutzt wird, Einfluss auf die Kalkablagerungen. Ist das Trinkwasser besonders hart, sollten Sie das Küchengerät alle zwei bis drei Wochen reinigen. Nutzen Sie gefiltertes Wasser oder weiches Leitungswasser aus dem Hahn, reicht es aus, wenn Sie den Wasserkocher zweimal im Jahr entkalken. Spätestens jedoch, wenn erste weiße Ablagerungen, Ränder oder Flocken in dem Gerät – insbesondere den Heizstäben – sichtbar werden, wird es Zeit für eine Entkalkung.
Entkalker für Wasserkocher richtig anwenden
Handelsübliche Entkalker (flüssige und feste) finden Sie in jedem Drogeriemarkt als auch online. Die richtige Dosierung steht auf der jeweiligen Verpackung des Herstellers. Die Anwendungsweise bleibt jedoch immer die gleiche:
- Fülle Sie den Wasserkocher mit der vorgegebenen Menge an Flüssigkeit und Entkalker auf.
- Achten Sie darauf, dass alle verkalkten Stellen mit dem Gemisch in Berührung kommen.
- Schalten Sie den Wasserkocher ein, um das Gemisch darin solange zu erhitzen, bis es kocht.
- Lassen Sie das Wasser-Entkalker-Gemisch so lange einwirken, wie es der Hersteller vorgibt.
- Gießen Sie die Mischung in den Ausguss und füllen den Wasserkocher mit frischem Wasser auf.
- Kochen Sie das frische Leitungswasser (ohne den Entkalker) in dem Wasserkocher erneut auf.
- Gießen Sie das Wasser in den Ausguss und wiederholen den Vorgang gegebenenfalls noch einmal.
DIY: Hausmittel gegen Kalkablagerungen
1. Wasserkocher entkalken mit Zitronensäure
Ein Klassiker zum Entkalken von Küchengeräten ist die Zitronensäure. Gehen Sie hier wie folgt vor:
- Vermengen Sie die Zitronensäure mit dem Wasser, das richtige Mischverhältnis entnehmen Sie der Verpackung.
- Schalten Sie den Wasserkocher ein und lassen das Wasser darin heiß werden, ohne es zu kochen (!).
- Lassen Sie das Zitronensäure-Wasser-Gemisch so lange einwirken, wie es der jeweilige Hersteller vorgibt.
- Kippen Sie das Gemisch anschließend in den Ausguss und spülen den Wasserkocher mit Leitungswasser mehrmals aus.
2. Wasserkocher entkalken mit Backpulver
Auch Backpulver hat man meist immer zur Hand und kann es nutzen, um einen Wasserkocher zu entkalken. Darin findet sich Natron, das mit Wasser reagiert und somit hartnäckige Ablagerungen löst. Durch den aufschäumenden Effekt sollten Sie das Pulver jedoch mit Bedacht anwenden:
- Nehmen Sie ein Tütchen und schütten den Inhalt in einen Wasserkocher.
- Füllen Sie das Gerät zur Hälfte mit Wasser auf und schalten es ein.
- Bringen Sie das Wasser zum Kochen und lassen die Mischung einwirken.
- Kippen Sie das erkaltete Wasser weg und spülen den Wasserkocher durch.
3. Wasserkocher entkalken mit Natron
Wie bereits eben erwähnt, ist das im Backpulver enthaltene Natron die entscheidende Zutat, um einen Wasserkocher zu entkalken. Aus diesem Grund können Sie ihn auch direkt pur verwenden, indem sie 20 Gramm loses Pulver mit 200 Millilitern Wasser vermischen und kurz aufkochen. Auch hier sollte das Gemisch anschließend für mindestens eine Stunde einwirken, bevor Sie es in den Ausguss schütten und den Wasserkocher mehrmals gründlich durchspülen.
Quelle: Verbraucherzentrale
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