
Regelmäßig fliegen russische Militärmaschinen ohne Kontakt zur Flugsicherung über der Ostsee. So auch am frühen Morgen. Zwei Kampfjets vom Luftwaffenstützpunkt Rostock-Laage identifizieren das Flugzeug als einen Aufklärer vom Typ IL-20M.
Ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee hat heute Alarmstarts von zwei Kampfjets der Luftwaffe ausgelöst. Die Maschine vom Typ Illjuschin IL-20M sei ohne Flugplan und Transpondersignal unterwegs gewesen, teilte die Luftwaffe in den sozialen Netzwerken mit. Deutsche Eurofighter der Alarmrotte Quick Reaction Alert (QRA) seien daraufhin gestartet, um die Maschine zu identifizieren und im Luftraum zu eskortieren.
Wie die "Bild"-Zeitung berichtete, bemerkte das Combined Air Operation Center der Nato gegen kurz nach neun Uhr morgens eine "Aktivität im Raum Kaliningrad". Zwölf Minuten später sei Alarm am Luftwaffenstützpunkt Rostock-Laage in Mecklenburg-Vorpommern ausgelöst worden. Kurz vor zehn Uhr hätten zwei Eurofighter erst Radar- und wenig später auch Sichtkontakt mit der IL-20M gemeldet. Wenige Minuten später sei die russische Maschine Richtung Kaliningrad abgedreht. Es geschehe "gelegentlich", dass ein russisches Flugzeug sich deutschem und damit Nato-Luftraum nähere, zitierte die "Bild" aus Luftwaffen-Kreisen.
Die Aufklärungsmaschine Iljuschin IL-20M wurde in der Sowjetunion entwickelt und erstmals 1978 von der NATO beobachtet (NATO-Codename: Coot-A). Das Flugzeug ist mit spezieller Technik zur elektronischen Aufklärung und zur Fernmeldeaufklärung ausgerüstet. Während des Kalten Kriegs wurden Maschinen dieses Typs immer wieder über europäischen Gewässern gesichtet.
Die QRA, die der Nato untersteht, soll für die Sicherheit im Luftraum auf Nato- und Bundesebene sorgen. Nato-Jets fangen regelmäßig russische Militärflugzeuge über der Ostsee ab. Das Binnenmeer ist eine wichtige Versorgungsroute des Verteidigungsbündnisses.