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Der Perspektivkader: "Eine absolut positive Entwicklung"



Foto: fcn.de
„Es ist unsere Aufgabe nachhaltig Profis zu entwickeln“ Rückblickend ist die Installation des Perspektivkaders „ein voller Erfolg“, sagt der Sportliche Leiter des ClubNachwuchs, Dieter Frey, der diesen mitverantwortet. Durch die besondere Förderung haben es in den letzten Jahren einige Talente geschafft, in den Profibereich einzusteigen oder erste Erfahrungen zu sammeln. „Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung des Perspektivkaders. Mit Nene Brown, Can Uzun und Finn Jeltsch ist es uns gelungen, drei Talente nachhaltig auf den Profibereich vorzubereiten und für deren Karriere eine Basis zu schaffen“, sagt Frey. Dennoch hat der 1. FC Nürnberg noch weitere interessante Talente in der Pipeline: „Mit Nick Seidel, Dustin Forkel und Tim Janisch haben wir drei Talente in unseren eigenen Reihen, die den Sprung in den Lizenzbereich noch nicht komplett geschafft haben, jedoch in den Anfängen stehen den nächsten Schritt zu gehen“, beschreibt Frey die aktuelle Situation und führt weiter aus: „Jetzt ist es unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass es nicht nur bei ein paar Einsätzen bleibt, sondern alle drei nachhaltig zu Profis zu entwickeln.“ Die Türen stehen offen

Mit dem Perspektivkader möchte man beim 1. FC Nürnberg ein weiteres Instrument der internen Förderung schaffen. „Jedem Talent stehen die Türen zu diesem Programm offen, wenn es auf und neben dem Platz Top-Leistungen zeigt und sich vorbildlich verhält“, versichert Frey. Insgesamt 14 Kicker aus dem ClubNachwuchs sind derzeit Teil des Perspektivkaders. Während dem Kader vier Spieler aus der U17 angehören, komplettieren fünf U19 und fünf U23-/Lizenzspieler die Auswahl. Die individuelle Betreuung wird bis zum Ende des ersten Jahres im Herrenbereich durchgeführt. Natürlich werden dabei für jedes Talent explizite Entwicklungsziele festgelegt, doch grundlegend gilt: „Ziel ist es, dass alle Nachwuchsspieler, die Teil des Perspektivkaders sind, eine Trainingseinheit bei den Profis absolvieren können, ohne dass ein deutlicher Leistungsunterschied bemerkbar ist“, definiert Frey das Anforderungsprofil. Ganzheitliche Förderung der Talente Neben der permanenten sportlichen Weiterentwicklung sind auch weitere Komponenten ein Teil der nachhaltigen Ausbildung zum Profifußballer: „Wir möchten unsere Jungs ganzheitlich fördern: Im sportlichen Bereich, hinsichtlich ihrer Persönlichkeit, ihrer Bildung, jedoch auch im Alltag und generellen Leben“, erklärt Frey. Im Vordergrund steht auch die Selbstreflektion, das Stecken von neuen Zielen und die Aufarbeitung der letzten Entwicklungsschritte. Deshalb werden für alle Perspektivkaderspieler exklusive Entwicklungsgespräche geführt. „Dort definieren wir für die Jungs Ziele, die sie bis zum nächsten Gespräch erreichen sollen und analysieren im Anschluss gemeinsam, inwiefern diese erreicht wurden. Anhand dieser Bewertung entsteht dann der neue Plan“, beschreibt Frey den Ablauf der Gespräche. Kommunikation und Gespräche als Schlüsselelement Diese intensiven Gespräche finden ebenfalls unter besonderen Umständen statt, denn der eigentliche Cheftrainer der jeweiligen Mannschaft ist nicht mit von der Partie. Der Grund dafür ist für Frey leicht zu verstehen: „Die Trainer sind bewusst nicht mit dabei, um eine andere Gesprächsatmosphäre zu kreieren. Meistens sind dort Michael Wiesinger, unser Übergangskoordinator Dominik Schmitt, unsere Sportpsychologin Helena Schmitz und ich involviert. Zuletzt war aber auch Javier Pinola mit dabei, der sich sehr für unsere Nachwuchsarbeit begeistert.“ Im ClubNachwuchs redet man jedoch nicht nur mit, sondern auch über die Talente. Deshalb finden alle zwei Wochen Meetings statt, bei denen Michael Wiesinger, Dieter Frey, Dominik Schmitt, Joti Chatzialexiou, Olaf Rebbe und Miroslav Klose oder Javier Pinola sich über die Nachwuchskicker aus dem Perspektivkader austauschen und gegebenenfalls über die Aufnahme von neuen Talenten sprechen. „Das sorgt dafür, dass es bei uns keinen Top-Spieler gibt, den der Verein übersehen kann. Es ist wichtig, dass die Kollegen aus dem Lizenzspielerbereich unsere Nachwuchstalente kennen“, begründet Frey die Treffen und ergänzt: „Diese Struktur dient auch der Kaderplanung für die Lizenzmannschaft, damit man potentielle Lücken im Profiteam auch intern füllen kann und nicht extern einkaufen muss. Das hilft uns diese Durchlässigkeit zu gewährleisten.“ Schmitt und Pinola als Bindeglieder Im September 2022 kam Dominik Schmitt an den Valznerweiher und übernahm das neu geschaffene Amt des Übergangskoordinators. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der Beobachtung, Analyse und Integration der Nachwuchsspieler, die am Profibereich anklopfen. Außerdem kümmert sich Schmitt um die individuelle Förderung der Talente. „Dominik Schmitt spielt eine große Rolle, denn er ist bei jedem Training dabei und sieht auch, wenn einem Talent beispielsweise eine Einwechslung bei den Profis zu Kopf steigt. Er beobachtet die Jungs hervorragend und koordiniert auch die Übergänge zwischen U23 und U19“, beschreibt Frey den Aufgabenbereich weiter, „er ist auch fester Bestandteile aller Entwicklungsgespräche, da er am meisten von den älteren Jungs sieht.“ Mit Javier Pinola gehört seit August 2024 eine weitere Legende zum Trainerteam der Profimannschaft, die sich auch der Jugendförderung verschrieben hat. Der Argentinier leitete schon einige Einheiten für Nachwuchstalente und bringt sich immer mehr in die Jugendarbeit ein. „Pino interessiert sich sehr dafür was wir im ClubNachwuchs machen. Er arbeitet sich immer mehr in die Abläufe im Übergangsbereich ein und zeigt einfach großes Interesse für unsere Jungs“, schwärmt Frey über den Rückkehrer. Neu am Valze: Zusätzliches Individualtraining Seit neuestem arbeiten die Talente am Valznerweiher noch intensiver und noch mehr an ihrer fußballerischen Laufbahn, denn seit einigen Monaten wird außerhalb der Kerntrainingszeiten ein zusätzliches Individualtraining angeboten . Dort absolvieren die Talente in Kleingruppen zusätzliche Trainingseinheiten zum täglichen Mannschaftstraining, um sich gezielt weiterzuentwickeln. „Das Individualtraining ist bei uns im ClubNachwuchs schon lange eine sehr wichtige Sache. Das findet nicht nur im Perspektivkader mit Dominik Schmitt und Dominik Tekeser, sondern auch für jeden ClubNachwuchs-Spieler statt. Neu zum bisherigen Programm stehen seit einigen Wochen ab 15:30 Uhr tagtäglich Trainer aus unserem Team zur Verfügung, um je nach Bedarf mit den Talenten zu trainieren“, berichtet Frey und ist dankbar für den Einsatz der ClubNachwuchs-Trainer: „Unsere Trainer sind dabei sehr fleißig und übernehmen einige zusätzliche Einheiten, um die individuelle Förderung weiter voran zu treiben. In diesen kleinen Gruppen rückt der Trainer noch mehr in die Helferrolle und kann ganz gezielt auf die einzelnen Spieler eingehen.“ Gezielte Trainerentwicklung Neben der Entwicklung von Talenten macht es sich der Sportliche Leiter des ClubNachwuchs auch zur Aufgabe, die Trainer intensiv zu begleiten: „Ich wollte von Anfang auch unseren Trainern Feedback geben, denn diese bekommen oftmals zu wenig Rückmeldung. Das machen wir jetzt schon seit einigen Jahren. Mit Reini Hintermaier im Aufbaubereich und Kerstin Hoffmann im Grundlagenbereich unterstützen mich dabei zwei sehr erfahrene Kräfte, die schon lange bei uns sind.“ Daraus ziehen Trainer und Verein auch permanent Vorteile. „Wir müssen immer wieder über unsere Spiel- und Trainingsidee sprechen und diese laufend weiterentwickeln. Aus diesem Grund muss man eben auch viele Spiele und Einheiten beobachten und sich darüber austauschen. Wir wollen uns auch die Trainerentwicklung auf die Fahne schreiben und werden daran weiterarbeiten“, sagt Frey abschließend.
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