3 months ago

Der 1. FC Nürnberg zu Gast bei UNESCO und United Nations



Foto: UNESCO
Im Vorfeld der Olympischen Spiele nahm Katharina Fritsch, Leitung Community & Membership, vom 23. bis 24. Juli an der UNESCO’s “Change the Game” Global Sport Conference in Paris teil. Dort kamen Sportpolitiker, Funktionäre und Vertreter aus den Bereichen Sport, Bildung, Nachhaltigkeit, Inklusion und Gleichstellung aus der ganzen Welt zusammen. In den UNESCO Headquarters in Paris besprachen Gäste und Experten bei der Konferenz in Diskussionsrunden, wie Sport und Sport-Großveranstaltungen gesellschaftliche Mehrwerte vor allem für junge Menschen bieten können. Unter ihnen verschiedene Sport-, Kultur- und Bildungsminister, Raí, Fußball-Weltmeister von 1994, NBA-Spieler Grant Williams, Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus und die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo. „Bestätigung unserer Arbeit“ In einer Podiumsdiskussion über den Kampf gegen Rassismus, Diskriminierung und Hassrede kam der FCN in einem 75-minütigen Austausch auf der Bühne des Saals 1 zu Wort. Katharina Fritsch stellte das Bildungsprojekt „Jenö Konrad-Cup – Fußball trifft auf Geschichte“ vor, bei dem jedes Jahr zehn Schulen basierend auf der Biographie des ehemaligen jüdischen FCN-Trainers Jenö Konrad Projekte gegen Antisemitismus entwickeln. Sie erzählte die Geschichte des Stolpersteins von Jenö Konrad, der seit 2021 vor der Nordkurve des Max-Morlock-Stadions liegt. Diesen verdankt der FCN dem Sonderpädagogischen Förderzentrum Jean-Paul-Platz Nürnberg. Sie erwähnte auch die jüngsten Gewinner von 2024 von der Johann-Steingruber-Realschule aus Ansbach, welche unter anderem einen Rap-Song gegen Rassismus komponierten. „Die Einladungen von UNESCO und United Nations sind eine Bestätigung unserer Arbeit. Sie zeigen, dass unser Verein und unsere Bildungsprojekte auch international wahrgenommen werden. Es bestärkt uns auf unserem Weg, Fans einzubeziehen und sie zu motivieren, gemeinsam mit dem FCN zu Botschaftern für das Gute zu werden“, sagt Katharina Fritsch. Regelmäßig fährt der Verein mit Fans in Gedenkstätten ehemaliger Konzentrationslager und veranstaltet Recherche-Workshops mit seinen Anhängern, bei denen Biographien deportierter, jüdischer ehemaliger FCN-Mitglieder nachverfolgt werden. Aus der Geschichte eine Haltung für die Gegenwart entwickeln Möglich wurde das durch den Fund der Mitgliederdateien aus der Zeit im Nationalsozialismus und die Forschungen des Club-Historikers Bernd Siegler, der 142 Biografien jüdischer Club-Mitglieder in seinem Buch „Heulen mit den Wölfen – Der Ausschluss der jüdischen Mitglieder des 1. FC Nürnberg“ nachzeichnete. Seither gedenkt der Verein jedes Jahr am 30. April (am 30. April 1933 schloss der Verein die meisten seiner jüdischen Mitglieder aus) mit einer Stolperstein-Verlegung einem ehemaligen jüdischen FCN-Mitglied und seinen Angehörigen. Auf www.clubgeschichte.de bietet der Club außerdem eine von der Deutschen Fußball Liga geförderte Lern- und Recherche-Plattform mit einem schnellen Zugang zu Bildungsprojekten. „Wir wollen weiterhin aus der Geschichte unseres Vereins lernen. Sie ist ein großer Schatz für die Bildung künftiger Generationen. Aus unserer Geschichte können wir eine Haltung für die Gegenwart entwickeln, damit sich so etwas nie wieder wiederholt“, sagt Fritsch. Veranstaltung der United Nations: „Football and Remembrance“ Bereits am 21. Juni vertrat Katharina Fritsch den 1. FC Nürnberg im Rahmenprogramm der Fußball-Europameisterschaft bei der Veranstaltung „Football and Remembrance – Learning From the Past to Strengthen Our Future Through Sports“. Organisiert wurde die Veranstaltung durch Together Through Sport, what matters, das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte und den World Jewish Congress. Nach einer geführten Tour durch die Ausstellung „SPORT. MASSE. MACHT. Fußball im Nationalsozialismus“ im Berliner Olympia Park nahm Fritsch an einer Podiumsdiskussion teil, die sich damit beschäftigte, wie durch Vergangenheitsbewältigung im Fußball Stärke für die Gestaltung der Zukunft gezogen werden kann. Schwerpunkt bildete die Bekämpfung von Antisemitismus im und durch Fußball.
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