Donald Trump will in seiner neuen Amtszeit mehr Öl und Gas in den USA fördern. Die Umweltbehörde besetzt er dafür mit dem früheren Abgeordneten Zeldin. Der hatte sich bisher eher für andere Themen engagiert.
Der frühere und künftige US-Präsident Donald Trump will den ehemaligen Kongressabgeordneten Lee Zeldin an die Spitze der Umweltbehörde EPA berufen. Zeldin werde als EPA-Chef "schnelle und faire" Entscheidungen zur Lockerung von Regulierungen treffen, die so umgesetzt würden, dass sie "die Kraft amerikanischer Unternehmen entfesseln, während zugleich die höchsten Umweltstandards gewahrt werden - darunter die sauberste Luft und das sauberste Wasser des Planeten", hieß es in einer Stellungnahme Trumps.
Der Zuschlag für Zeldin, der von 2015 bis 2023 für die Republikaner im US-Repräsentantenhaus saß, kam aus Sicht von Beobachtern eher überraschend. Seine Schwerpunkte lagen bislang in anderen Bereichen. Bei öffentlichen Auftritten sowohl für seine eigenen Wahlkämpfe als auch für jene Trumps hat Zeldin sich bisher oft zu Themen wie Militärfragen, nationale Sicherheit, Antisemitismus, das US-Verhältnis zu Israel, Migration und Kriminalität geäußert. Auch während seiner Zeit im Kongress diente er nicht in Ausschüssen, die sich mit Umweltpolitik befassen.
Hervorgetan hat sich der 44-Jährige als langjähriger Unterstützer Trumps, unter anderem im Amtsenthebungsverfahren 2020. Außerdem gehörte er zu jenen Republikanern im Parlament, die gegen die Beglaubigung des Sieges des scheidenden Präsidenten Joe Biden bei der Wahl 2020 stimmten, die Trump verloren hatte. 2022 versuchte Zeldin, Gouverneur des Bundesstaats New York zu werden. Im gegen die Demokratin Kathy Hochul unterlag er zwar, schlug sich aber besser, als von vielen erwartet.
Trump bestreitet, dass es eine dringende Klimakrise gibt. Für seine zweite Amtszeit hat er einen weitreichenden Ausbau der heimischen Förderung von Öl und Erdgas angekündigt. Medienberichten zufolge sollen dafür auch Umweltregeln gelockert werden, damit in mehr Gebieten gebohrt werden kann. Auch soll Trump erneut den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen anstreben. Nach seinem Wahlsieg vergangene Woche soll Trump am 20. Januar für eine zweite Amtszeit als Präsident vereidigt werden.