Aus eigener Herstellung: Ukraine gibt neuen hochmodernen Schützenpanzer frei

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Um unabhängiger vom Westen zu werden, fährt die Ukraine ihre eigene Rüstungsindustrie hoch. Nun darf auch eine ukrainische Weiterentwicklung des alten sowjetischen BTR-60-Schützenpanzers auf dem Schlachtfeld eingesetzt werden.

Das ukrainische Verteidigungsministerium hat den inländischen Schützenpanzer Khorunzhyi offiziell freigegeben. "Dieser ist eine erheblich modernisierte Version des sowjetischen BTR-60-Modells", heißt es in einer Mitteilung aus Kiew. Schützenpanzer sind vorrangig dazu da, um Infanterie sicher über das Schlachtfeld zu transportieren und die Soldaten im Gefecht zu unterstützen. Sie bieten deutlich mehr Platz als Kampfpanzer, verfügen aber über weniger Feuerkraft.

Das Ursprungsmodell BTR-60 der Sowjetunion in den 60er-Jahren.

(Foto: picture alliance / TASS)

Durch die Integration von hochwertigem finnischem Stahl besitzt der neue ukrainische Khorunzhyi-Schützenpanzer nach Angaben aus Kiew einen deutlich besseren Schutz, ohne an Gewicht zugenommen zu haben. "Die Frontpanzerung ist so konzipiert, dass sie Schüssen aus einem schweren Maschinengewehr aus einer Entfernung von zehn Metern standhält."

Zur Unterstützung der Infanterie auf dem Schlachtfeld verfügt der Khorunzhyi über ein 14,5-mm-Maschinengewehr oder eine 30x113-mm-Kanone. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 80 Kilometern pro Stunde, die Reichweite bei 500 Kilometern.

"Der neue Schützenpanzer ist mit moderner Elektronik, Videokameras, Klimaanlage und einem autonomen Generator ausgestattet, der es dem Fahrzeug ermöglicht, auch ohne laufenden Motor zu operieren", schreibt das Verteidigungsministerium.

Beschaffung für Armee möglich

Inwiefern die Streitkräfte der Ukraine den Khorunzhyi, der in sechs verschiedenen Varianten hergestellt werden kann, erhalten, ist nicht bekannt. Grundsätzlich sind die Beschaffung und der Einsatz auf dem Schlachtfeld nun aber durch die Freigabe durch das Verteidigungsministerium möglich.

Der Khorunzhyi mit geöffneter Ladeklappe.

Laut dem Medium Euromaidan Press verfügte die Ukraine im Jahr 2011 über bis zu 1000 eingemottete, veraltete BTR-60 in verschiedenen Ausführungen. Mit einer angemessenen Finanzierung könnten diese modernisiert werden, heißt es.

Kiew versucht angesichts zögerlicher Waffenlieferungen aus dem Westen sowie Einschränkungen beim Gebrauch möglichst viele Waffen selbst herzustellen, um sich erfolgreich gegen die russische Aggression wehren zu können.

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