Die russischen Streitkräfte greifen verschiedene Ziele in der Ukraine mit Raketen und Drohnen an. In Kiew wird ein islamisches Kulturzentrum beschädigt. Auch aus der grenznahen Region werden massive Schäden gemeldet.
Russland hat in der Nacht die Ukraine erneut mit schweren Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. In der Hauptstadt Kiew seien zwei Menschen verletzt worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit. Schäden gab es demnach in mehreren Stadtteilen. Im Westen Kiews seien mehrere Brände ausgebrochen, die Häuser und Fahrzeuge beschädigt hätten. In einem U-Bahnhof seien die Scheiben zu Bruch gegangen, die Metro sei aber in Betrieb, schrieb Klitschko.
Zudem wurde auch ein islamisches Kulturzentrum in einer Kiewer Moschee beschädigt, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X mitteilte. "Russland hat keine Achtung vor spirituellen oder menschlichen Werten und keinen Respekt vor irgendeiner Religion oder einem Glauben. Sie setzen ihren Zerstörungsfeldzug gegen das ukrainische Volk fort und versuchen, alle unsere Gemeinschaften und sogar heilige Stätten der Verehrung zu zerstören", so Selenskyj.
Nach Angaben der Militärverwaltung Kiews griff das russische Militär die Stadt mit Marschflugkörpern und Drohnen an. Die Marschflugkörper seien aus der russischen Wolga-Region Saratow abgefeuert worden. Die ukrainische Flugabwehr habe jeweils etwa zehn Marschflugkörper und Drohnen über Kiew abgeschossen. Landesweit beziffert das Militär die Abschüsse auf 9 ballistische Raketen, 13 Marschflugkörper und 20 Drohnen. Insgesamt habe Russland mit 35 Raketen und 23 Drohnen angegriffen, erklärte Präsident Selenskyj.
Schwerer noch als Kiew traf es das an der Grenze zu Russland liegende Sumy. Dort gab es nach offiziellen Angaben 18 Verletzte durch einen russischen Raketenangriff, darunter 6 Kinder. Fünf Hochhäuser und eine Bildungseinrichtung seien zerstört worden, teilte die Polizei mit. Sumy liegt westlich vom russischen Gebiet Kursk, in das ukrainische Truppen Anfang August bei ihrer Gegenoffensive vorgedrungen waren.
Beschuss wurde auch aus anderen Regionen in der Ukraine gemeldet. Erneut traf es die grenznahe Großstadt Charkiw. Durch einen Drohnen-Einschlag gegen in der Nacht sei eine Frau verletzt worden, teilte Gouverneur Oleh Synjehubow mit. Am frühen Morgen wurde der Industriebezirk der Stadt unter Feuer genommen. In einer Gartenanlage brannten den Angaben zufolge ein Wohnhaus und drei andere Gebäude ab.