Am 13.05.2025 erreichte uns von Nextcloud eine Mitteilung, dass Google den Zugriff der Nextcloud-App einschränkt.
Das Problem
Aus Sicherheitsgründen wurde das Zugriffsrecht auf die Files-App entzogen. Bilder und Videos können synchronisiert werden, andere Dateien nicht.
Als Grund gibt Google Sicherheitsbedenken an. Nextcloud hat mehrfach Einspruch eingelegt, leider erfolgslos. Im Vorfeld sind Nextcloud keine Sicherheitsbedenken bekannt geworden.
2011 wurde die Berechtigunzu verhängeng für den Lese- und Schreibzugriff gewehrt. Ein Update 2024 wurde auf einmal verweigert. Nextcloud wurde aufgefordert, „einen datenschutzfreundlicheren Ersatz wie Storage Access Framework (SAF) oder MediaStore API zu verwenden“.
SAF kann laut Nextcloud nicht verwendet werden, da es die Freigabe der Inhalte für andere Apps erlaubt. Aber es hilft dem Arbeitsablauf von Nextcloud (Dateien in die eigene Cloud zu laden) nicht. MediaStore API ermöglicht nur den Zugriff auf Mediendateien.
Nextcloud hat Google mehrere Hintergrundinformationen zukommen lassen. Enttäuschenderweise ohne entsprechende Reaktion von Google. Google sendet immer nur die gleichen copy-and-paste-Antworten oder Links zur Dokumentation.
Nextcloud blieb nichts anderes übrig, als einzulenken. Die neuesten Updates mit der o.g. Einschränkung werden von Google akzeptiert.
Nextcloud schlussfolgert, dass Google entweder Mitarbeiter hat, die ein Versehen gemacht haben oder Nextclouds Modell nicht verstehen. Oder Google versucht, unter dem Deckmantel von Sicherheitsbedenken unliebsame Konkurrenten kleinzumachen. Leider fehlt Nextcloud die Mittel, um einen Rechtsstreit auszufechten. Eine Beschwerde bei der EU dauert sehr lange. 2021 legte Nextcloud mit 40 anderen Unternehmen Beschwerde wegen eines ähnlichen Falls ein und bis heute ist in dem Fall nichts passiert. 2023 trat der Digital Markets Act (DMA) in Kraft. Erst zwei Jahre später, also dieses Jahr 2025, wurden die ersten Strafen gegen Meta und Apple ausgesprochen. Diese Strafen blieben aber deutlich unter den Möglichkeiten des DMA. Theoretisch hätten Strafen bis zu 10 Prozent des weltweiten Umsatzes verhängt werden können. Meta hatte 2024 einen Gesamtumsatz von 164,5 Milliarden US-Dollar (ca. 147,1 Milliarden EUR). 10 Prozent sind somit ca. 14,71 Milliarden EUR. Meta zahlte eine Strafe von 200 Millionen EUR. Apple zahlte gerade einmal 300 Millionen mehr, bei einem Umsatz von ca. 391 Milliarden US-Dollar (ca. 349,9 Milliarden EUR).
Die Lösung
Die Einschränkungen betrifft die App-Version im Google Play-Store. Alternativ könnt Ihr die App im F-Droid Store, von der Website oder auf GitHub herunterladen.
Den Blogbeitrag von Nextcloud findet Ihr unter: https://nextcloud.com/blog/nextcloud-android-file-upload-issue-google/
Dort sind auch weitere Links zu verschiedenen Foren / Plattformen, auf denen das bereits Thema diskutiert wird.
Quelle:
Titelbild: Chatgpt:
A modern digital illustration showing a smartphone screen with the Nextcloud logo. On the screen, a Files app with behind a semi-transparent barrier or lock icon and Nextcloud logo incorporated. Style: clean, friendly, minimalist, bright colors.
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