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Alpine Ski-Weltmeisterschaften: Vom Sofa in die Top Ten: Wilder Ritt für deutsches Ski-Duo



Der bereits abgereiste Simon Jocher muss kurzerhand noch mal zurück zur Ski-WM. In der Team-Kombi verliert er Zeit, die Linus Straßer nicht mehr aufholen kann. Die Schweiz dominiert.

Simon Jocher fieberte im Zielraum mit, Linus Straßer schob das deutsche Ski-Duo immerhin noch in die Top Ten. Doch gegen die herausragenden Schweizer war kein Kraut gewachsen. Der Deutsche Skiverband muss bei den Titelkämpfen in Saalbach-Hinterglemm weiter auf eine Medaille warten, die Eidgenossen feierten in der Team-Kombination einen Dreifach-Triumph - ihren ersten bei einer alpinen WM seit 38 Jahren.

Straßers Aufholjagd reicht noch für Rang acht

Jocher, der erst kurzfristig ins deutsche Team gerutscht war, belegte in der Abfahrt am Vormittag Platz 18. Straßer holte im anschließenden Slalom - in dem es allerdings auch zahlreiche Ausfälle gab - mächtig auf und führte das DSV-Duo auf nachlassender Piste letztlich noch auf Rang acht. 

Gold ging an Abfahrts-Weltmeister Franjo von Allmen und Loic Meillard, Silber an Alexis Monney und Tanguy Nef, Bronze an Stefan Rogentin und Marc Rochat.

Wie schon tags zuvor bei den Damen bot die Team-Kombination viel Spektakel. Und für das einzige deutsche Zweier-Gespann war es ein besonders wilder Ritt.

Jocher erst ab- und dann wieder angereist

Jocher war nach seinem enttäuschenden 30. Platz in der Einzel-Abfahrt am Sonntag schon nach Hause gefahren. Da der ursprünglich für die Team-Kombination vorgesehene Routinier Romed Baumann krankheitsbedingt ausfiel, wurde der 28-Jährige aber noch mal nach Österreich zurückbeordert.

"Die Vorbereitung war natürlich alles andere als optimal", sagte Jocher. Er hatte auf der Couch gelegen, als Bundestrainer Christian Schwaiger ihn anrief und ihm sagte, er solle noch mal seine Sachen packen. Nach viereinhalb Stunden Autofahrt war Jocher am Dienstag zurück am Zwölferkogel - und in der Team-Kombi dann wieder auf der Piste.

Auf der leistete sich der Speed-Spezialist, der seit mehreren Wochen mit einer hartnäckigen und schmerzhaften Fersenprellung zu kämpfen hat, in der Abfahrt einen gewaltigen Fehler, der viel Zeit kostete. Zu viel, als dass Straßer im Slalom noch um die Medaillen hätte mitfahren können.

Straßers Lauf macht Hoffnung für Sonntag

Es seien "leichte Spuren" im Schnee und die "Kurssetzung nicht gerade zum Gas geben einladend" gewesen, sagte Straßer nach seiner Fahrt. Die 1,61 Sekunden Rückstand auf das Podest holte er daher nicht mehr auf.

Dass er im Finale die zweitschnellste Zeit überhaupt fuhr, dürfte den 32-Jährigen mit Blick auf den Einzel-Slalom am Sonntag aber positiv stimmen. In dem gehört er zu den Medaillenkandidaten. Sein zwischenzeitliches Formtief in diesem Winter scheint Straßer überwunden zu haben. Bei den Klassikern in Kitzbühel und Schladming war er zuletzt Fünfter und Vierter geworden. Er ist eine der letzten verbliebenen deutschen Hoffnungen bei dieser WM.

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