2 months ago

Airbus strandet in Lissabon: Habeck erleidet erste Panne mit Regierungsflieger



Deutschland besitzt eine der größten Regierungsflotten der Welt. Aber auch bei der Pannenstatistik kann die Bundeswehr mit der Weltspitze mithalten. Wirtschaftsminister Habeck blieb bis jetzt verschont, doch nun erwischt es den Vizekanzler.

Die Rückkehr von Wirtschaftsminister Robert Habeck von der Tech-Konferenz "Web Summit" in Lissabon verzögert sich wegen einer technischen Panne am Regierungsflugzeug. Der Vizekanzler wird deswegen nicht wie geplant in der Nacht in Berlin ankommen, sondern erst im Laufe des Mittwochs.

Vor dem Start des Airbus A350 hatte der Kapitän den Grünen-Politiker und die Mitreisenden über die Panne an der nur fünf Monate alten Maschine informiert. Konkreter Auslöser sei ein technischer Defekt am Zündkreis eines Triebwerks, der dazu geführt habe, dass eine Sicherung rausgesprungen sei. Das Flugzeug dürfe mit dem Fehler nicht abheben.

Gerade erst in Betrieb genommen worden

Zuletzt erlebte im Mai Bundesjustizminister Marco Buschmann mit einem Regierungsflieger des Typs "Global 5000" eine Pleite. Nach dem Treffen der G7-Justizminister wollte sein Jet in Venedig einfach nicht abheben und musste in die Parkposition zurückgeführt werden. Der FDP-Politiker wurde von einer Ersatzmaschine abgeholt.

Der Airbus 350-900 "Kurt Schumacher" war erst im vergangenen Juni im Rahmen des größten Modernisierungsprogramms in der Geschichte der Flugbereitschaft als letzter der drei neuen Langstreckenregierungsflieger an die Bundeswehr-Flugbereitschaft übergeben worden. Insgesamt hat die Flugbereitschaft der Bundeswehr 16 Flugzeuge und drei Hubschrauber, damit besitzt sie eine der größten Regierungsflotten der Welt.

Berüchtigter Pannen-Flieger ausgemustert

Die neuen Regierungsmaschinen lösten ältere Airbus-Modelle bei der Flugbereitschaft der Bundeswehr ab, die häufiger liegengeblieben waren. Berüchtigt war vor allem das Regierungsflugzeug A340-300, das jahrelang als "Konrad Adenauer" unterwegs war. Der Jet war im Herbst 2023 nach mehreren Pannen bei Regierungsreisen ausgemustert worden und soll abgewrackt werden. Außenministerin Annalena Baerbock musste im August 2023 mit der "Konrad Adenauer" auf dem Weg nach Australien in Abu Dhabi gleich zweimal wegen technischer Probleme an den Tragflächenklappen wieder zum Flughafen zurückkehren.

Eine schwere Panne betraf die damalige Kanzlerin Angela Merkel Ende 2018, als sie mit der "Konrad Adenauer" auf dem Weg zum G20-Gipfel in Argentinien war. Ein defektes Bauteil - eine zentrale Schalteinheit der Bordelektronik - hatte gleich zwei Funksysteme lahmgelegt, die sich im Notfall gegenseitig ersetzen sollen. Die in Berlin gestartete Maschine musste umkehren.

Nach einer viermonatigen Generalüberholung des Regierungsfliegers gab es dann beim ersten Dienstflug im April 2019 gleich wieder eine Panne. Nach neunstündigem Flug von Berlin nach New York mit Bundesaußenminister Heiko Maas an Bord platzte bei der Landung ein Reifen, sodass der Airbus A340 nicht selbstständig in die Parkposition kommen konnte.

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