In Südkorea gilt die Wehrpflicht. Ein 26-Jähriger will dem entgehen und nimmt deshalb massiv zu. Das hat erst einmal Erfolg - aber dann auch ein juristisches Nachspiel.
Ein Gericht in Südkorea hat einen Mann verurteilt, der versucht haben soll, sich der Wehrpflicht zu entziehen, indem er absichtlich an Gewicht zulegte. Das berichtet die südkoreanische Zeitung "Korea Herald". Der 26-Jährige bekam demnach eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung, sein Freund wurde wegen Beihilfe zu einer sechsmonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt.
Der Mann war laut dem Bericht bei einer ersten Musterung im Oktober 2017 für kampffähig befunden worden. Vor der abschließenden ärztlichen Untersuchung im Juni 2023 soll er allerdings seine tägliche Nahrungsaufnahme verdoppelt haben. Er befolgte dabei einen Plan, den der als Komplize verurteilte Freund entworfen hatte.
Dem 169 Zentimeter großen Mann gelang es demnach so, ein Gewicht von 102 Kilogramm zu erreichen. Bei der Abschlussuntersuchung sei er deshalb als stark übergewichtig eingestuft worden. Das erlaubte ihm, seinen Wehrdienst in einer Regierungsbehörde zu leisten, schreibt der "Korea Herald". Südkorea verlangt von allen gesunden Männern, dass sie mindestens 18 Monate im Militär dienen.
Das Gericht erklärte demnach, es habe sich für eine milde Strafe entschieden, da der Angeklagte sein Fehlverhalten eingeräumt habe und seinen Militärdienst aufrichtig leisten wolle.