3 months ago

"Ziel erreicht": Huthi greifen mit Drohnen Tel Aviv an



Im Juli tötet die Huthi-Miliz mit einer sprengstoffbeladenen Drohne einen Mann in Tel Aviv. Nun greifen die propalästinensischen Kämpfer die israelische Küstenstadt erneut an. Bei den Folgen der Attacke widersprechen sich beide Seiten.

Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat nach eigenen Angaben erneut die israelische Küstenmetropole Tel Aviv mit Drohnen angegriffen. Das israelische Militär teilte mit, eine Drohne vor der Küste im Großraum Tel Aviv abgefangen zu haben. Eine weitere Drohne fiel demnach auf offenes Gelände.

Die Huthi erklärten, sie hätten ein "wichtiges Ziel" in Tel Aviv mit mehreren Drohnen angegriffen. Die Drohnen hätten ihr Ziel erreicht, "ohne dass der Feind sie angreifen oder abschießen konnte". Die Miliz habe die angeblich neuen Drohnen namens "Jaffa" eingesetzt, die Huthi-Militärsprecher Jahja Sari erstmals im Juli erwähnte. Tel Aviv liegt etwa 1800 Kilometer vom Jemen entfernt.

In der südlich von Tel Aviv gelegenen Stadt Bat Jam gab es Raketenalarm. Berichte über Schäden oder Verletzte gab es zunächst nicht.

Mann stirbt in Haus im Stadtzentrum

Die Huthi-Miliz hatte eine mit Sprengstoff beladene Drohne im Juli in Richtung Tel Aviv fliegen lassen. Diese schlug in ein Haus im Zentrum der Stadt ein. Ein Mann wurde getötet, mehrere weitere Menschen wurden verletzt. Sari sagte anschließend, die neue Drohne "Jaffa" könne Abfangsysteme durchdringen und würde von Radarsystemen nicht erkannt.

Am Mittwoch hatten die vom Iran unterstützten Huthis nach eigenen Angaben Marschflugkörper auf Israel abgefeuert, nachdem der Iran Israel am Dienstagabend mit rund 200 Raketen angegriffen hatte. Nach Angaben Teherans handelte es sich um eine Vergeltungsaktion unter anderem für die Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff im Libanon. Am Samstag vergangener Woche hatten die Huthis nach eigenen Angaben bereits eine Rakete auf den Flughafen von Tel Aviv abgefeuert. Israel griff daraufhin Stellungen der Schiitenmiliz im Jemen an.

Die Huthi-Miliz ist wie die libanesische Hisbollah Teil der vom Iran angeführten "Achse des Widerstands" gegen Israel, der auch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen angehört. Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Nasrallah hatte die Huthi-Miliz Israel mit weiteren Angriffen gedroht. Die Kämpfer, die seit Jahren große Teile des Jemen kontrollieren, greifen zudem immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an, eigenen Angaben zufolge "aus Solidarität" mit den Palästinensern im Gazastreifen.

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