Vor den Präsidentschaftswahlen treten die Kandidierenden von Demokraten und Republikanern seit Jahrzehnten in einem Interview beim Sender CBS auf. Doch Ex-Präsident Trump scheint darauf zu verzichten - trotz vorheriger Zusage. Er fühlt sich mit Blick auf ein Gespräch vor der Stimmabgabe 2020 unfair behandelt.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat offenbar kurzfristig ein Interview mit der US-Nachrichtensendung "60 Minutes" abgesagt. "Nachdem die Kampagne des ehemaligen Präsidenten Trump zunächst die Anfrage von '60 Minutes' für ein Interview mit Scott Pelley akzeptiert hatte, hat sie nun beschlossen, nicht daran teilzunehmen", erklärte der übertragende Sender CBS.
Die Trump-Kampagne warf dem TV-Sender vor, Lügen zu verbreiten. "Fake News. '60 Minutes' hat um ein Interview gebettelt, selbst nachdem sie im Jahr 2020 bei einer Lüge über Hunter Bidens Laptop erwischt wurden. Es gab erste Gespräche, aber es wurde nie ein Termin vereinbart oder festgeschrieben", sagte Trump-Kampagnensprecher Steven Cheung laut CNN.
Offenbar hatten Trump und sein Team kein Interesse daran, dass das Interview geschnitten wird. "Sie haben darauf bestanden, das Interview zu unterbrechen, um einen Faktencheck durchzuführen", so Cheung. Bereits im Wahlkampf im Jahr 2020 brach Trump das Interview mit der Sendung ab. Nach dem damaligen Gespräch beschwerte sich Trump über X, dass die Moderatorin "negativ" ihm gegenüber gewesen sei. Trump selbst verlangte nach der Absage des Interviews eine Entschuldigung von der TV-Anstalt wegen des letzten Gesprächs, bevor er erneut teilnehmen würde.
Seit über einem halben Jahrhundert treten die Kandidaten von Demokraten und Republikanern vor der Präsidentschaftswahl in der Nachrichtensendung auf. Kamala Harris wird trotz der Trump-Absage an dem Interviewformat teilnehmen. Das Gespräch soll am kommenden Montag ausgestrahlt werden. Bei "60 Minutes" handelt es sich um die US-Nachrichtensendung mit der höchsten Zuschauerzahl.