China betrachtet Taiwan als Teil seines staatlichen Territoriums. Doch die Inselrepublik will sich nicht dem Peking-Regime unterordnen. Dieses reagiert mit ständigen Drohgebärden. In Washington werden jetzt Berichten zufolge Pläne für den militärischen Notfall geschmiedet.
Die USA arbeiten einem Medienbericht zufolge für den Fall eines in Taiwan an Plänen zur Entsendung von Soldaten nach Japan und auf die Philippinen. Die Pläne sollen in einen ersten gemeinsamen Einsatzplan einfließen, der im Dezember erstellt werden soll, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Demnach würde ein US-Marine-Regiment mit einem Artilleriesystem Himars auf die japanischen Nansei-Inseln nahe Taiwan entsandt werden.
Bereits in einem frühen Stadium, wenn ein Taiwan-Konflikt unmittelbar bevorsteht, würden temporäre Stützpunkte auf bewohnten Inseln eingerichtet, heißt es in dem Bericht. Japans Militär würde demnach hauptsächlich logistische Unterstützung zur Verfügung stellen, etwa in Form von Treibstoff und Munition.
Wie Kyodo weiter berichtete, würde die US-Armee in einem solchen Fall Langstreckenfeuereinheiten auf die Philippinen entsenden. Weder das japanische noch das philippinische Verteidigungsministerium standen zunächst für eine Stellungnahme bereit. Die US-Botschaft in Manila lehnte eine Stellungnahme ab, die chinesische Botschaft nahm den Bericht "zur Kenntnis".
China betrachtet das selbstverwaltete Taiwan als Teil seines Territoriums. Seit Jahren baut die Volksrepublik ihre militärischen Kapazitäten aus. Washington hat seine Allianzen in der Region gestärkt und sorgt mit der Entsendung von Schiffen und Kampfjets in die Straße von Taiwan und das Südchinesische Meer regelmäßig für Verstimmung in Peking. Der chinesische Präsident Xi Jinping warnte mit Blick auf Washingtons Unterstützung für Taiwan vor dem Überschreiten einer "roten Linie". Die "separatistischen" Bestrebungen Taiwans seien "unvereinbar mit Frieden und Stabilität" in der Region, so der chinesische Staatschef.