Noch sind viele Fragen um den Flugzeugabsturz in Washington ungeklärt. US-Präsident Donald Trump lehnt sich auf einer Pressekonferenz dennoch weit aus dem Fenster.
Nach dem tödlichen Flugzeugunglück in der US-Hauptstadt Washington macht US-Präsident Donald Trump ohne Nennung von Belegen Diversitätsprogramme bei der Flugsicherung für den Unfall verantwortlich. Die Programme bei der Bundesluftfahrtbehörde FAA zielten darauf ab, "Menschen mit schweren geistigen und psychischen Behinderungen einzustellen", sagte der Republikaner im Weißen Haus.PAID Flugzeug-Abstürze 17:29
Auf die Frage eines Journalisten, wie er zum jetzigen Zeitpunkt zu dem Schluss kommen könne, dass Diversitätsprogramme bei der FAA etwas mit dem Unglück zu tun hätten, sagte Trump: "Weil ich einen gesunden Menschenverstand habe, okay? Und den haben leider viele Leute nicht." Gleichzeitig sagte der Republikaner an anderer Stelle: "Wir wissen nicht, was zu diesem Absturz geführt hat."
Donald Trump macht Flugsicherung für Unglück verantwortlich
Trump wetterte ausufernd über die Einstellungspraxis bei der FAA. Menschen mit eingeschränktem Hör- oder Sehvermögen, fehlenden Gliedmaßen, teilweiser oder vollständiger Lähmung, Epilepsie, schweren geistigen Behinderungen und Zwergwuchs qualifizierten sich demnach alle für die Position eines Fluglotsen, behauptete er.
Dabei verstrickte sich der US-Präsident auch in Widersprüche. Auf die Frage, ob die Menschen in den USA nun zögern sollten, eine Flugreise anzutreten, antwortete Trump: "Nein, ganz und gar nicht." Er gehe nicht davon aus, dass es "jemals wieder" einen solchen Zusammenstoß in der Luft geben werde. Offen blieb, wie er angeblich nicht qualifizierte Fluglotsen von heute auf morgen austauschen will.FS Flugzeugkatastrophen USA 18:08
Tiraden gegen Vorgänger Joe Biden
Trump griff die Politik seiner demokratischen Vorgänger Barack Obama und Joe Biden an. "Für mich steht die Sicherheit an erster Stelle. Für Obama, Biden und die Demokraten steht die Politik an erster Stelle", kritisiert er. Trump verunglimpfte auch den gerade aus dem Amt geschiedenen, bisherigen Verkehrsminister, Pete Buttigieg. Der Demokrat habe die FAA "mit seiner Vielfalt in den Boden gestampft", sagte er.
Die FAA folgt – wie alle Bundesbehörden in den USA – geltenden Richtlinien für die Einstellung von Menschen mit Behinderungen. Für sicherheitskritische Berufe greifen nach Angaben der Behörde jedoch strenge medizinische Anforderungen.
Fluglotsen müssen sich demnach regelmäßigen Gesundheits- und Eignungstests unterziehen, darunter psychologischen Bewertungen und Stresstests. Bestimmte Erkrankungen führen in der Regel zur Disqualifikation - es gibt klare Ausschlusskriterien. Laut FAA bleibt die Sicherheit des Luftverkehrs dabei oberste Priorität.