Der Bruch der Ampel stellt alle Parteien vor Herausforderungen. Eilig müssen Kandidaten und Listen aufgestellt werden. Das gilt auch für die SPD und Kanzler Scholz. In einem Brief an die Genossen in seinem Wahlkreis bewirbt er sich um eine erneute Kandidatur in der brandenburgischen Hauptstadt Potsdam.
Nach dem Bruch der Ampel-Regierung beschleunigen sich in den Parteien die Aufstellungsverfahren für die Bundestagswahl: Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte in einem Schreiben an die SPD-Mitglieder im brandenburgischen Wahlkreis 61 an, dass er sich wieder als SPD-Kandidat für ein Bundestagsmandat bewerben wolle.
Mit Blick auf die Entlassung von Finanzminister Christian Lindner betonte Scholz in dem Schreiben von Donnerstag: "Der für uns alle unerträgliche Streit in der Bundesregierung hat damit ein Ende. Deutschland braucht Klarheit und Stabilität: Deshalb streben wir einen geordneten Übergang zu vorgezogenen Neuwahlen Anfang 2025 an." Als Bundeskanzler trage er Verantwortung für das Wohl aller Menschen im Land. "Diese Verantwortung möchte ich auch weiterhin als Euer Abgeordneter tragen."
Scholz unterstrich sein Engagement auch als Bundestagsabgeordneter und fügte hinzu: "Hier vor Ort brauchen wir eine starke Wirtschaft mit guten Arbeitsplätzen, bezahlbarem Wohnraum, eine herausragende Infrastruktur, gute Bildungs- und Freizeitangebote und mehr Zusammenhalt. An diesen wichtigen Aufgaben möchte ich mit euch gemeinsam weiterarbeiten und den Wahlkreis auch im kommenden Deutschen Bundestag vertreten."
Bei der Bundestagswahl 2021 hatte Scholz als Direktkandidat in dem Wahlkreis gegen die damalige Spitzenkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, gewonnen. Scholz konnte damals 34 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen. Baerbock holte 18,8 Prozent und kam über die Landesliste der Grünen in den Bundestag.