3 months ago

Vor Samoa gesunken: Neuseeland verliert erstes Militärschiff seit 2. Weltkrieg



Bei einem Forschungseinsatz im Südpazifikg gerät ein fast 6000 Tonnen schweres Schiff der neusseländischen Royal Navy in Not, fängt Feuer und sinkt. Eine 75-köpfige Crew und Passagiere befinden sich an Bord. Die Rettung gestaltet sich als schwierig.

Ein Schiff der neuseeländischen Streitkräfte ist vor der Küste Samoas gesunken. Wie das Militär des Landes mitteilte, ist die "HMNZS Manawanui" in den Morgenstunden des 6. Oktober auf Grund gelaufen. Die 75-köpfige Crew und Passagiere waren bereits seit dem Vorabend mit Rettungsbooten erfolgreich evakuiert worden. Meldungen über Verletzte oder Vermisste gibt es nicht.

Das Schiff führte vor der Küste hydrographische Untersuchungen durch, also Messungen im Ozean. Der BBC zufolge war das Gebiet seit 1987 nicht mehr derart untersucht worden. Wie es zu dem Vorfall kam, ist den neuseeländischen Streitkräften zufolge noch unklar. Am Sonntag gegen 6.40 Uhr (Ortszeit) habe das Schiff starke Schlagseite gehabt und Rauch sei vom Schiff aus zu sehen gewesen. Um 9 Uhr sei dann klar gewesen, dass es gekentert und gesunken sei.

Verteidigungsministerin Judith Collins beschrieb den Vorfall während einer Pressekonferenz als "einen wirklich traurigen Tag für die Marine", wie die BBC berichtete. "Aber alle haben es geschafft", erklärte sie, "und das liegt meiner Meinung nach an der Professionalität [der Crew], dem Training und ihrem eigenen Mut."

Schwierige Rettungsbedingungen

Den Streitkräften zufolge kamen mehrere Schiffe der "HMNZS Manawanui" zur Hilfe. Die Luftwaffe Neuseelands schickte einen Seeaufklärer vom Typ Boeing P-8A Poseidon in Richtung Samoas. Rettungskräfte kämpften nach offiziellen Angaben gegen Strömungen und Winde, die die Rettungsflöße und Seeboote in Richtung der Riffe trieben. Der Wellengang habe die Rettungsbemühungen zu einer besonderen Herausforderung gemacht.

Ein undatiertes Foto der "HMNZS Manawanui" - bei einem Einsatz gegen Kokainschmuggel. Ein undatiertes Foto der "HMNZS Manawanui" - bei einem Einsatz gegen Kokainschmuggel.

Ein undatiertes Foto der "HMNZS Manawanui" - bei einem Einsatz gegen Kokainschmuggel.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Ein Zeuge berichtete gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: "Als wir in die Bucht kamen, sahen wir das Schiff und keinen Rauch. Innerhalb von 15 Minuten waren Feuer und Rauch sichtbar. Kurz darauf sank es."

Der BBC zufolge war die "HMNZS Manawanui"das erste neuseeländische Marineschiff, das seit der Teilnahme des Landes an Seeschlachten im Zweiten Weltkrieg unplanmäßig auf Grund ging. Daneben gäbe es Schiffe, die absichtlich versenkt worden seien, unter anderem, um als Tauchwrack oder als künstliches Riff zu dienen.

Nach Angaben der neuseeländerischen Streitkräfte wurde die "HMNZS Manawanui" im Jahr 2003 von der Myklebust Verft AS gebaut. Nach Erwerb sei sie 2019 an die neuseeländische Streitkräfte ausgeliefert und dort in den Dienst gestellt worden. Sie sei 84,7 Meter lang und wiege - per Wasserverdrängung gemessen - 5741 Tonnen.

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