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Von München bis Gotha: So viel (oder wenig) Wohnraum bekommt man für 500.000 Euro



Mini-Wohnung oder Riesen-Haus? Beim Immobilienkauf bekommt man für dasselbe Geld je nach Region unterschiedlich viel, wie eine Auswertung von Kaufangeboten zeigt.

Wer eine Immobilie kaufen will, der muss zunächst überlegen: Welchen Preis könnte ich überhaupt zahlen? Dabei helfen Budgetrechner im Internet. Dort gibt man das verfügbare Eigenkapital ein, das Nettoeinkommen und die monatliche Rate, die man zu zahlen bereit wäre. Heraus kommt der maximal mögliche Kaufpreis – zum Beispiel 500.000 Euro. Das wäre wirklich keine schlechte Summe, aber was bekommt man dafür? 

Das kommt ganz darauf an, wo man sucht. Denn die Immobilienpreise gehen in Deutschland weit auseinander, wie eine Auswertung des Portals Immoscout24 illustriert. So bekommt man für eine halbe Million Euro im teuren München gerade mal eine bescheidene Wohnung mit 66 Quadratmetern. Im thüringischen Landkreis Gotha hingegen würde das gleiche Budget reichen, um ein 310 Quadratmeter großes Haus zu erwerben. 

Für die Analyse regionaler Unterschiede hat sich Immoscout angeschaut, welche Häuser und Wohnungen in den vergangenen Monaten (Dezember bis Februar) für Preise zwischen 490.000 bis 510.000 Euro angeboten wurden – und wie groß diese jeweils waren. Berücksichtigt wurden sowohl Bestandsimmobilien als auch Neubauten. Ob die Objekte tatsächlich für den aufgerufenen Preis veräußert wurden, lässt sich nicht sagen, die Auswertung zeigt dennoch interessante Unterschiede auf.

Immobilienkauf: Große Häuser, kleine Häuser

Häuser mit mehr als 300 Quadratmetern bekam man abgesehen vom Landkreis Gotha (im Schnitt 310 qm) auch im niedersächsischen Landkreis Nienburg/Weser und in der Ruhrgebietsstadt Oberhausen (jeweils 306 qm). Auch der bayerische Landkreis Straubing-Bogen (289 qm) sowie der Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz (282 qm) boten besonders große Häuser.

In Düsseldorf hingegen bekommt man für die halbe Million weniger als halb so große Häuser (123 Quadratmeter). In Ingolstadt und Erding muss man sich mit 120 Quadratmetern zufriedengeben und in Berlin mit 118 Quadratmetern. Die kleinsten Häuser im Vergleich fanden sich jedoch im westlich der Hauptstadt gelegenen Havelland (104 qm), dort treibt laut Immoscout eine Reihe teurer Neubauten die Preise.

Residenz in Wolfsburg, Butze in München

Auch beim Vergleich der angebotenen Eigentumswohnungen gibt es eine große Spanne: Im teuren München gibt es für eine halbe Million gerade mal eine kleine Eigentumswohnung mit 66 Quadratmetern. Selbst wer auf den umliegenden Landkreis München ausweicht, bekommt nicht viel mehr Wohnraum (79 Quadratmeter). Keine allzu großen Sprünge beim Wohnungskauf erlaubt das festgesetzte Budget auch in Hamburg (81 qm), Frankfurt am Main (86 qm) und in Berlin (87 qm).

Die größten Wohnungen für eine halbe Million standen hingegen in Wolfsburg zum Kauf – mit satten 147 Quadratmetern im Schnitt. Im Ennepe-Ruhr-Kreis gab es 144 Quadratmeter zu kaufen und im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg 139 Quadratmeter. Auch Neuss (129 qm) und Baden-Baden (125 qm) bieten fürs Geld großzügigen Wohnraum.

Natürlich lassen die individuellen Lebensumstände nicht immer einen Umzug quer durch die halbe Republik zu. Dennoch gilt grundsätzlich: "Wer beim Standort flexibel ist, kann deutlich größere Immobilien erwerben", sagt Immoscout-Geschäftsführerin Gesa Crockford über die Auswertung. Es muss ja nicht gleich Gotha oder Wolfsburg sein.

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