Was tun, wenn die Aufträge plötzlich wegbrechen - und auch erst einmal nicht wiederkommen? Beschäftigte entlassen? Mit Blick auf die Zukunft ist das oft nicht die erste Wahl. Die Rest-Ampel bringt deshalb eine weitere Maßnahme auf den Weg.
Die Bezugsdauer für das Kurzarbeitergeld wird auf bis zu 24 Monate verlängert. Eine entsprechende Verordnung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil beschloss das Bundeskabinett in Berlin. Heil verwies auf die "großen Herausforderungen" in der Wirtschaft. Er sagte: "Jetzt geht es darum, Fachkräfte zu sichern." Die Bundesregierung braucht keine Mehrheit im Bundestag, um Verordnungen zu erlassen.
Kurzarbeit bedeutet, dass alle oder nur ein Teil der Beschäftigten in einem Betrieb weniger Stunden arbeiten, als sie normalerweise arbeiten müssten. Die Auszahlung des Kurzarbeitergeldes durch die Agentur für Arbeit soll Arbeitgeber bei den Kosten entlasten und Kündigungen verhindern.
In den vergangenen Wochen hatte es einen deutlichen Anstieg der Kurzarbeit in Deutschland gegeben. Ziel der verlängerten Bezugsdauer ist es, Betrieben in schwierigen Zeiten mehr Planungssicherheit zu geben. Vor allem die erfahrenen und eingearbeiteten Beschäftigten sollen gehalten werden können, wie das Ministerium in einer Mitteilung betonte. Im September 2024 lag die Zahl der Kurzarbeitenden nach vorläufigen, hochgerechneten Daten laut Ministerium bei rund 268.000. Das sind 76 Prozent mehr als im Vorjahr - und fast dreimal so viele wie im September 2022.
Das verarbeitende Gewerbe zeigt demnach derzeit den stärksten Einsatz von Kurzarbeit, wo allein im August 143.000 Beschäftigte in Kurzarbeit waren. Schwerpunkte lagen im Maschinenbau, in der Herstellung von Metallerzeugnissen, von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen sowie in der Produktion von Kraftwagen und Kraftwagenteilen.