Nach der vorläufigen Absage seines Deutschland-Besuchs bekräftigen US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz ihre weitere enge Zusammenarbeit. Dies gelte unter anderem für die gemeinsame "Unterstützung der Verteidigung der Ukraine gegen die russische Aggression", heißt es in einer in Washington veröffentlichten Erklärung Bidens. Die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland seien von "dauerhafter Stärke". Biden hatte wegen des Hurrikans "Milton", der in der Nacht zum Donnerstag über Florida hinwegfegte, seinen für diese Woche geplanten Staatsbesuch in Deutschland verschoben. Auch ein für Samstag geplantes Gipfeltreffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Ramstein findet nicht statt.
+++ 02:40 Russen greifen in Ostukraine weiter an +++
Russische Truppen setzen nach Kiewer Militärangaben ihre Offensive im Osten der Ukraine mit großer Wucht fort. Im Laufe des Donnerstags habe es 114 Sturmangriffe gegeben, teilt der ukrainische Generalstab in seinem abendlichen Lagebericht mit. Allein 30 Angriffe wurden demnach am Frontabschnitt bei Lyman gezählt. Der Eisenbahnknotenpunkt liegt im Gebiet Donezk. Zu dem Frontabschnitt gehören aber auch die letzten Dörfer des Gebietes Luhansk, die Russland noch nicht besetzt hat. Moskau hat das gesamte Gebiet Luhansk 2022 für annektiert erklärt. Weitere Schwerpunkte der Angriffe waren demnach die Abschnitte Pokrowsk und Kurachiwe. Die Zahlen des Militärs sind derzeit nicht im Detail überprüfbar, lassen aber einen Rückschluss auf die Intensität der Gefechte zu. Der militärnahe, aber nicht offizielle ukrainische Blog DeepState berichtete abends, dass vier kleine Ortschaften an der Ostfront von der russischen Armee erobert worden seien.
+++ 01:49 Vor Scholz' Treffen mit Selenskyj: Verteidigungspolitiker fordern für Kiew Waffen mit größerer Reichweite +++
Vor dem Treffen von Kanzler Olaf Scholz mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj fordern Außen- und Verteidigungsexperten von Grünen, FDP und Union die Lieferung deutscher Waffensysteme mit größerer Reichweite an das von Russland angegriffene Land. "Wir müssen deutlich mehr Luftverteidigung, Munition und weitreichende Waffen an die Ukraine liefern", sagt der Grünen-Politiker Anton Hofreiter der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Reichweitenbeschränkungen gelieferter Waffen tragen nicht zur Deeskalation bei, sondern ermöglichen weitere russische Angriffe", mahnt der Grünen-Politiker. "Die Ukraine ist im Begriff zu ertrinken, und nach wie vor werfen wir ihr nur Rettungsringe zu, um sie vor dem Ertrinken zu retten", kritisiert die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europaparlament, Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP. Der CDU-Verteidigungsexperte Johann Wadephul bekräftigte seine Forderung, der Ukraine deutsche Marschflugkörper zur Verfügung zu stellen. "Die Lieferung von Taurus wäre eine wichtige Hilfe. Das zeigen die erfolgreichen ukrainischen Angriffe auf russische Depots weit im Hinterland durch Marschflugkörper mit vergleichbarer Schlagkraft."
+++ 00:48 Selenskyj bestreitet Gespräche mit Verbündeten über Waffenruhe +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj bestreitet, während seiner derzeitigen Reise durch westeuropäische Hauptstädte mit den Verbündeten über eine mögliche Waffenruhe mit Russland zu sprechen. "Ich habe in manchen Medien gesehen, dass ich hergekommen sei, um über eine Waffenruhe zu reden. Das ist falsch", sagt er nach einem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Paris. Dies sei eine von Russland gesteuerte "Falschinformation". Selenskyj bekräftigt seinen Appell an die westlichen Verbündeten, die Ukraine weiter zu unterstützen. "Wir brauchen Ihre Hilfe noch vor dem Winter", sagt er.
+++ 23:53 Italien will im Juli 2025 Wiederaufbau-Konferenz für Ukraine ausrichten +++
Italien will im Juli 2025 eine Wiederaufbau-Konferenz für Ukraine ausrichten. Die Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine werde am 10. und 11. Juli 2025 stattfinden, sagt die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nach Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor Journalisten in Rom. "Die Ukraine ist nicht allein, und wir werden ihr zur Seite stehen, solange es nötig ist", sagt sie.
+++ 22:21 Ausländer dürfen bald Offiziersposten in der ukrainischen Armee bekleiden +++
Ausländische Staatsbürger können bald Offiziersposten innerhalb der ukrainischen Streitkräfte übernehmen. Das ukrainische Parlament stimmt für eine entsprechende Gesetzesänderung. Bisher können ausländische Freiwillige nur als einfache Soldaten oder Feldwebel dienen. "Die Hauptidee besteht darin, die Rekrutierung von Ausländern nicht nur als Soldaten und Feldwebel, sondern auch als Offiziere zu ermöglichen", schreibt der Abgeordnete Oleksii Honcharenko auf Telegram.
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