Dem festgenommenen Istanbuler Bürgermeister und Erdogan-Rivalen droht Untersuchungshaft. Das forderte die Staatsanwaltschaft nach mehrstündigen Aussagen Imamoglus in der Nacht.
Die Istanbuler Staatsanwaltschaft hat Untersuchungshaft für den festgenommenem Bürgermeister und Erdogan-Rivalen Ekrem Imamoglu gefordert. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Imamoglu soll nun einem Richter vorgeführt werden.
Dem CHP-Politiker werden in zwei getrennten Verfahren Vorwürfe im Zusammenhang mit Terrorismus und Korruption gemacht. Laut Anadolu wurde in beiden Fällen Untersuchungshaft gefordert. Konkret gehe es bei den Korruptionsermittlungen um den Verdacht der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Erpressung, Bestechung, Betrug und Ausschreibungsmanipulation. Bei den Terrorermittlungen geht es demnach um den Vorwurf einer Unterstützung der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Imamoglu bestreitet die Vorwürfe vehement.
Kritiker sehen hinter dem Vorgehen gegen Imamoglu den Versuch der Regierung, einen politischen Kontrahenten auszuschalten und halten die Vorwürfe für fingiert. Auch der Protest auf den Straßen richtet sich explizit gegen die Regierung. Imamoglu gilt als aussichtsreicher Konkurrent des regierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei der kommenden Präsidentenwahl.