
In der Türkei sollen die Ukraine und Russland zu den ersten direkten Gesprächen seit mehreren Jahren zusammentreffen. Nach der Absage Putins verzichtet auch Selenskyj auf eine persönliche Teilnahme. US-Außenminister Rubio zeigt sich sehr pessimistisch, was den Aufeinandertreffen angeht.
Die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul sollen am Freitag beginnen. Die Gespräche zwischen dem türkischen Außenminister Hakan Fidan und einer russischen Delegation in Istanbul endeten am späten Abend und sollen am Freitag mit den Ukrainern fortgesetzt werden, so eine Quelle des Außenministeriums. "Das Treffen ist beendet. Morgen wird es weitere Gespräche in verschiedenen Formaten geben", sagte die Quelle und wies darauf hin, dass "trilaterale Gespräche zwischen Russland, der Ukraine und der Türkei auf der Tagesordnung stehen".
Derweil hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Türkei wohl bereits wieder verlassen. Aus Flugzeugverfolgsdaten geht hervor, dass sich seine Maschine nicht mehr im türkischen Luftraum befindet. Ob der Präsident sich an Bord befindet, ist allerdings nicht bekannt. Er war in Ankara, um sich für potenzielle direkte Gespräche mit Russland in Istanbul bereitzuhalten. Allerdings kam der russische Präsident Wladimir Putin nicht in die Türkei, woraufhin Selenskyj schließlich erklärte, dass er nicht nach Istanbul weiterreisen werde.
US-Außenminister Marco Rubio blickt pessimistisch auf den Austausch zwischen der russischen und ukrainischen Seite. "Wir haben keine hohen Erwartungen daran, was morgen passieren wird", sagte Rubio. Er glaube nicht, dass es einen Durchbruch in den Gesprächen über eine Waffenruhe in der Ukraine geben werde, bis US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin sich "Angesicht zu Angesicht gegenübersitzen", fügte er hinzu.
Ukrainische Delegation auf "höchster Ebene" angesiedelt
Das russische Außenministerium wies Kritik zurück, dass Moskau lediglich die zweite Reihe zu Friedensverhandlungen in die Türkei geschickt habe. Es seien die qualifiziertesten Fachleute gekommen, sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
Diese Experten seien bereit und kompetent für die Gespräche über alle Themen: "Internationales Recht – bitte, die Situation am Boden – bitte, Fragen der Kampfhandlungen – bitte", führte sie aus.
Die ukrainische Delegation ist nach den Worten Selenskyjs hingegen "auf höchster Ebene" angesiedelt. Geleitet werde sie von Verteidigungsminister Rustem Umerow. "Das Außenministerium, das Präsidialamt, die Armee, unsere Geheimdienste" seien vertreten, "um jegliche Entscheidungen zu treffen, die zu einem gerechten Frieden führen können", sagte Selenskyj.