Gerade um Weihnachten greifen Verbraucher gern zu Räucherlachs. Stiftung Warentest hat 17 Produkte vom Discounter und aus dem Supermarkt geprüft. Köstlich war es selten.
Mehr als neun Tonnen Räucherlachs wurden 2023 in Deutschland produziert. Der vor allem am Frühstücksbuffet in Hotels und in der Weihnachtszeit beliebte Speisefisch mit dem hellrosa Fleisch erlebte in der Corona-Pandemie eine Flaute. Zuletzt zog die Produktion aber wieder an. Zum Vergleich: In den Vor-Coronajahren wurde hierzulande laut Statista fast doppelt so viel Lachs für Supermärkte und Discounter produziert wie aktuell.
Für ihre Ausgabe 1/2025 hat die Stiftung Warentest nun kurz vor Weihnachten 17 Räucherlachsprodukte, darunter auch vier vegane Ersatzprodukte, unter die Lupe genommen. Beurteilt wurde neben Geruch und Geschmack auch die Optik. Im Labor forschten die Tester zudem nach Keimen, die nichts in Lebensmitteln zu suchen haben.
Bitter, aber wahr: Nur teuer ist lecker
Zwar schrieben die Experten zehn der 17 Produkte ein "Gut" ins Zeugnis. Wirklich zufrieden waren sie nach dem Test aber nicht. In der Kategorie Zuchtlachs kam der Nord-Atlantik-Lachs von Bio-verde mit der Note 1,7 noch am besten weg. Allerdings verging den Testern hier beim Blick aufs Preisschild der Appetit. Für 100 Gramm werden stolze acht Euro fällig. Das Bio-verde-Produkt ist damit zwar das beste, zugleich aber auch teuerste im Test. Der bei Rewe erhältliche Kodiak Wildlachs von Friedrichs überzeugte die Feinschmecker von Stiftung Warentest in der Kategorie Wildlachs am meisten. Sie attestierten einen kräftigen Wildlachsgeruch und -geschmack. Im Gegensatz zu einigen Mitbewerbern wurden keine sensorischen Mängel festgestellt. Doch auch hier muss man beim Preis kurz schlucken. 6,49 Euro kosten 100 Gramm Kodiak Wildlachs.
Stiftung Warentest: Tiefkühlpizza 16.50
Bei anderen Sorten bemängelten die Tester einen leicht bitteren Geschmack. Zudem entdeckten sie auf den geräucherten Scheiben einiger Testprodukte Blutpunkte. Mit dem Testurteil "mangelhaft" deklarierte man den Zuchtlachs von Krone Fisch. Hier wurde beim Verkosten ein saurer Geruch festgestellt, was auf ein verdorbenes Lebensmittel hindeutet. Das betroffene Unternehmen erklärte dazu dem stern: "Das Testergebnis spiegelt nicht die Ergebnisse unserer eigenen regelmäßigen (Labor-)Untersuchungen wider. Krone Fisch hat die Ergebnisse der amtlichen Überwachung und die eigenen regelmäßigen Laboranalysen zu Schottischem Räucherlachs betrachtet. Die Laboranalysen unseres Produktes Krone Fisch, Schottischer Räucherlachs (100 Gramm) ergaben keinerlei mikrobiologische oder sensorische Auffälligkeiten. Selbiges gilt für die Ergebnisse der amtlichen Überwachung."
Köstlich ist anders: Nur dieser vegane Ersatz überzeugt
In Festtagslaune kamen die Tester auch beim Probieren der veganen Räucherlachse nicht. Allein My Veggie Veganer Räucherlax von Edeka sorgte für kleine Gaumenfreuden. Fischrogen und eine leicht säuerliche Note erkannten die Testesser. Zusammen mit dem attraktiven Preis von 2,49 Euro pro 100 Gramm war das Note 2 und der Sieg bei den veganen Ersatzprodukten. Insgesamt irritierten laut Warentest aber fruchtige, brühige Eindrücke, auch wenn leichte Algen- und Rauchnoten entfernt an geräucherten Lachs erinnerten. Wer die Veggie-Variante probieren möchte, sollte sich auf ein ungewohntes Mundgefühl einstellen. Im Test wurde es mit Aspik verglichen.
Vorsicht Mogelpackung! Darauf sollten Sie beim Kauf achten
Lassen Sie sich beim Kauf im Supermarkt oder Discounter nicht hinters Licht führen. Dort findet man teilweise identische Verpackungsgrößen mit komplett unterschiedlichen Mengen. Werfen Sie zudem einen Blick auf die Inhaltsstoffe. Bis zu 4,2 Gramm Salz stecken in 100 Gramm Räucherlachs. Maximal sechs Gramm Salz pro Tag empfehlen die Experten von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Vom Räucherlachs sollten also nicht mehr als 50 Gramm pro Tag verzehrt werden.
Den kompletten Test finden Sie gegen Gebühr auf test.de.