1 week ago

Streit um "Golf von Amerika": Richter erlaubt Nachrichtenagentur AP wieder Zugang zum Weißen Haus



Wegen eines Streits um die Bezeichnung des Golfs von Mexiko beschränkte das Weiße Haus den Zugang von Associated Press (AP). Ein von Trump ernannter Richter macht das rückgängig.

Ein US-Bundesrichter hat das Weiße Haus angewiesen, der US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) wieder Zugang zum Oval Office, zur Air Force One und anderen Bereichen zu gewähren – wenn diese für andere Journalisten geöffnet sind. Als Grund nannte Bundesrichter Trevor McFadden, der nach Medienberichten von US-Präsident Donald Trump in dessen erster Amtszeit ernannt worden war, die Verfassung. Er gab der Regierung bis zum 13. April Zeit, Berufung einzulegen.

Hintergrund des Konflikts ist die Weigerung der AP, in ihrer Berichterstattung die von Trump verfügte Umbenennung für den Golf von Mexiko in "Golf von Amerika" zu verwenden. Wiederholt hatte das Weiße Haus deswegen AP-Journalisten von Veranstaltungen ausgeschlossen und auch den Zugang zur Air Force One, dem Flugzeug des US-Präsidenten, verweigert. 

Nach der Verfassung könne die Regierung, wenn sie einigen Journalisten die Türen öffne, diese nicht für andere Journalisten aufgrund ihrer Ansichten schließen, schrieb Richter McFadden in der Begründung seiner Entscheidung vom Dienstag (Ortszeit). AP hatte das Weiße Haus nach dem Ausschluss ihrer Reporter und Fotografen am 11. Februar verklagt.

Associated Press (AP) sieht das Urteil als Bestätigung der Pressefreiheit

"Die heutige Entscheidung bestätigt das Grundrecht der Presse und der Öffentlichkeit, frei zu sprechen, ohne dass die Regierung Vergeltungsmaßnahmen ergreift", sagte AP-Sprecherin Lauren Easton in einer Erklärung. Die AP erklärte in ihrem Stylebook, dass der Golf von Mexiko diesen Namen seit mehr als 400 Jahren trage, und AP als globale Nachrichtenagentur ihn mit seinem ursprünglichen Namen bezeichnen werde. Gleichwohl erkannte AP auch den neuen Namen, den Trump gewählt hat, an.

Der Name "Golf von Mexiko" ist seit dem 16. Jahrhundert in Gebrauch. Die Gewässer grenzen an mehrere US-Bundesstaaten sowie an Mexiko und Kuba. Trump hatte die Umbenennung der Meeresbucht per Dekret verfügt. Demnach gilt die Namensänderung für das Gebiet bis zu den Seegrenzen Mexikos und Kubas. Unter anderem auf Google-Karten in den USA ist diese neue Bezeichnung zu sehen.

Nachrichtenagenturen aus Europa und Gruppen, die sich für die Pressefreiheit einsetzen, hatten den erschwerten Zugang für AP durch das Weiße Haus kritisiert. Die Associated Press zählt weltweit zu den bedeutendsten Nachrichtenagenturen.

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