Sticheleien in der Union: Armin Laschet wehrt sich gegen Söders Führerschein-Witz

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Armin Laschet und Markus Söder können nicht gut miteinander, so viel ist klar. Das angespannte Verhältnis der beiden Unionspolitiker ist um eine Episode reicher.

Armin Laschet musste einiges an Häme über sich ergehen lassen, nachdem bekannt wurde, dass er seinen Führerschein verloren hat. Der CDU-Politiker war in Aachen in einer Fünfziger-Zone mit fast 100 km/h geblitzt worden und erhielt einen Monat Fahrverbot.

Auch Markus Söder, dessen Verhältnis zu Laschet spätestens seit dem Bundestagswahlkampf 2021 gestört ist, machte sich über seinen Unionskollegen lustig. Darüber konnte Laschet wiederum offenbar gar nicht lachen. Der frühere NRW-Ministerpräsident reagierte ziemlich verschnupft, als ihn ARD-Moderatorin Sandra Maischberger in ihrer Talkshow darauf ansprach.

Armin Laschet findet Aussage von Markus Söder "geschmacklos"

Söder hatte der "Bild am Sonntag" gesagt: "Ich habe übrigens Armin Laschet auch nicht verfolgt bei seiner Autofahrt. Ich habe für den Tag ein Alibi." Dabei ging es um die Frage, ob der CSU-Chef dafür gesorgt hatte, dass Laschet bei der Bildung der neuen Bundesregierung leer ausging.

"Ich bin ja Rheinländer und finde vieles witzig, aber das ist etwas geschmacklos", kommentierte Laschet bei "Maischberger" die Äußerung des bayerischen Ministerpräsidenten. Söder kenne nicht "die Situation, um die es da ging". Laschet hatte seine Tempoüberschreitung damit erklärt, dass er bei seiner Fahrt von unbekannten Männern verfolgt wurde.

"Es ist wie es ist, jeder sagt die Dinge, die er glaubt, dass sie zu ihm passen", stichelte der 64-Jährige noch in Richtung von Söder. Zur Frage, ob Söder ihn in der Bundesregierung verhindert habe, sagte Laschet, das wisse er nicht. Freunde werden die beiden Unionspolitiker so bald aber wahrscheinlich nicht mehr.

Kein Posten in der neuen Bundesregierung

Laschet war während der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD zwischenzeitlich als neuer Außenminister oder Bundespräsident im Gespräch. Am Ende ging er leer aus – womöglich auch wegen seines Bußgeldverfahrens, das in dieser Zeit öffentlich wurde. Laschet musste 428 Euro Geldstrafe zahlen, erhielt zwei Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot. Der erfahrene Außenpolitiker soll jetzt wohl Chef des Auswärtigen Ausschusses werden.

Quellen: "Maischberger", "Bild"