Ist das die Vorentscheidung? In der Frage der SPD-Kanzlerkandidatur zieht einer der gehandelten Kandidaten zurück. Verteidigungsminister Pistorius will nicht antreten. Zugleich wirbt er für Kanzler Scholz und hofft auf eine zweite Amtszeit.
Verteidigungsminister Boris Pistorius will nicht Kanzlerkandidat der SPD werden. Das erklärte er in einem Video an die Mitglieder der Sozialdemokraten, das ntv vorliegt. Er habe der Partei- und Fraktionsspitze mitgeteilt, dass er "nicht zur Verfügung stehe um die Kandidatur für das Amt des Bundeskanzlers", sagte er. Dies sei seine "eigene und ganz persönliche Entscheidung".
Weiter sagte Pistorius, "wir haben mit Scholz einen hervorragenden Bundeskanzler", Scholz stehe für Vernunft und Besonnenheit. "Olaf Scholz ist ein starker Kanzler und er ist der richtige Kanzlerkandidat." Die entsprechenden Diskussionen haben für "zunehmende Verunsicherung der SPD und auch für Irritationen bei den Wählerinnen und Wählern gesorgt. Das schadet meiner Partei", sagte er weiter. Er habe die Debatte "nicht angestoßen", er habe sie "nicht gewollt" und sich für "nichts in Gespräch gebracht". Die Partei stehe "nun gemeinsam in der Verantwortung, diese Debatte zu beenden. Denn es geht um viel."
Seine Arbeit als Verteidigungsminister sei noch "nicht erledigt, es gibt noch viel zu tun". Schon zum Amtsantritt habe er gesagt, der Posten sei für ihn kein Karrieresprungbrett. Er sei mit dem, was er erreichen wolle, noch nicht fertig. "Ich freue mich auf eine zweite Amtszeit."
Er beendet seine gut dreiminütige Ansprache mit dem Aufruf, "kämpfen wir gemeinsam und geschlossen für eine zweite Amtszeit unseres sozialdemokratischen Bundeskanzlers Olaf Scholz. Vielen Dank. Auf geht's."