Seit dem russischen Großangriff auf die Ukraine tauchen über Standorten der Bundeswehr vermehrt Drohnen auf. Ähnliche Sichtungen gibt es nun auch über Militärbasen der US-Luftwaffe in Großbritannien. Eine Untersuchung soll herausfinden, wer für die Flüge verantwortlich ist.
In Großbritannien sind mehrere Drohnen über von den USA genutzten Luftstützpunkten aufgetaucht. Seit vergangenem Mittwoch wurden in England kleine, unbemannte Fluggeräte in der Nähe der Stützpunkte RAF Lakenheath, RAF Mildenhall, RAF Feltwell und RAF Fairford gesichtet, teilten die US-Luftstreitkräfte in Europa mit.
Britische Soldaten sollen dabei helfen herauszufinden, wer für die Drohnenflüge verantwortlich ist. Etwa 60 Soldaten würden für die Untersuchung eingesetzt, meldete die britische Nachrichtenagentur PA.
Die Anzahl und Größe der Drohnen habe variiert, hieß es in der US-Mitteilung. "Unsere Einheiten überwachen weiterhin den Luftraum." Die Fälle hätten bislang keine Auswirkungen auf Bewohner, Einrichtungen oder Anlagen gehabt. Die Drohnen seien auch nicht "als feindlich" identifiziert worden. "Die Air Force unternimmt alle angemessenen Maßnahmen, um die erwähnten Einrichtungen und ihre Bewohner zu schützen." Ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums erklärte in London, die "Bedrohungen" würden ernst genommen. An den Standorten würden "robuste Maßnahmen" aufrechterhalten.
Seit Beginn des russischen Großangriffs auf die Ukraine tauchen auch über Standorten der Bundeswehr vermehrt Drohnen auf. Nach Angaben von WDR und NDR wurden 2022 insgesamt 172 Drohnensichtungen gemeldet. Im Jahr darauf seien es 446 gewesen. Demnach vermuten die Sicherheitsbehörden, dass Russland die Fluggeräte nutzt, etwa um ukrainische Soldaten bei der Ausbildung in Deutschland auszuspionieren. Laut dem Bericht soll das Bundesverteidigungsministerium den Schutz gegen Ausspähungen durch Drohnen durch mehrere Maßnahmen bereits erhöht haben.