3 months ago

Staatlicher Angriff vermutet: Daten fast aller Polizisten in den Niederlanden geklaut



Hackern gelingt es, in die Computer der niederländischen Polizei einzudringen. Dabei erbeuten die Täter die Kontaktdaten von fast allen Polizeibeamtinnen und -beamten des Landes: Namen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern. Amsterdam vermutet einen "staatlichen Akteur" hinter der Attacke.

Die niederländische Regierung hat einen "staatlichen Akteur" für einen massiven Hackerangriff auf die Polizei verantwortlich gemacht. "Die Geheim- und Sicherheitsdienste halten es für sehr wahrscheinlich, dass ein staatlicher Akteur für den Hackerangriff verantwortlich ist", schrieb Justizminister David van Weel an das niederländische Parlament. Ein konkretes Land nannte er allerdings nicht.

Van Weel hatte zuvor Medienberichte bestätigt, wonach es Hackern in der vergangenen Woche gelungen war, an die Kontaktdaten von fast allen der etwa 65.000 Beamtinnen und Beamten der niederländischen Polizei zu kommen. Dazu gehörten demnach Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern und in einigen Fällen auch andere persönliche Daten.

"Ich kann mir vorstellen, dass die Polizeibeamten über die möglichen Konsequenzen des Hackerangriffs besorgt sind", sagte van Weel. "Der Polizeichef und ich nehmen diesen Hackerangriff sehr ernst", fügte der Minister hinzu. Die Polizei bemühe sich zusammen mit anderen Sicherheitsbehörden darum, die "Polizisten zu schützen und weiteren Schaden abzuwenden".

Geheimdienst entdeckt Schadsoftware

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Die Polizei und der niederländische Geheimdienst machten zunächst keine weiteren Angaben zu dem Cyberangriff und verwiesen auf die laufenden Ermittlungen. Der niederländische Militärgeheimdienst hatte im Februar mitgeteilt, in einem vom Militär genutzten Computernetzwerk Schadsoftware entdeckt zu haben, und dafür einen staatlichen Akteur in China verantwortlich gemacht. Peking wies die Vorwürfe strikt zurück und sprach von "haltlosen Anschuldigungen".

2018 hatten die Niederlande vier mutmaßliche Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU ausgewiesen, die versucht haben sollen, einen Hackerangriff auf die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag zu verüben. Russland wies die Vorwürfe vehement zurück und protestierte gegen die Ausweisung der Männer.

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