Man sagt, "Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters". Von wem diese Weisheit stammt, ist nicht bekannt. Die Schönheit einer GNU/Linux-Distribution kann man bewerten, was jedoch viel schwieriger ist, als auf die Schönheit einer Desktop-Umgebung zu schauen. Auch dabei liegt es im Auge des Betrachters, ob man Schlichtheit oder Opulenz als schöner empfindet. Liegt es an der einfachen Bedienung oder an der Vielzahl der Optionen? Dazu gibt es so viele Geschmäcker wie Anwender:innen. Deshalb spiegelt dieser Artikel nur mein Auge wider.
Meine Kriterien für eine schöne Distro, bzw. Desktop sind:
- Klarheit
- Ausgewogenheit
- Farbliche Abstimmung
- Gute Dekorationen, inklusive der Auswahl der Hintergrundbilder
- Stimmige Auswahl der Standard-Anwendungen
- Geschwindigkeit
Meine Wahl fällt auf Zorin OS. Diese Distribution rangiert bei DistroWatch auf Position 11, was nicht viel bedeutet. Die aktuelle Version 17.2 basiert auf Ubuntu 22.04 LTS, womit sie relativ alt ist (die aktuelle Ubuntu LTS-Version ist 24.04 und somit zwei Jahre neuer). Als Desktop-Umgebung kommt GNOME 43.9 zum Einsatz (aktuell ist GNOME 47). Beim Linux-Kernel wird die Version 6.8 verwendet. Die Installation von Zorin OS ist narrensicher; da es auf Ubuntu aufsetzt. Es werden viele Paketformate unterstützt:
- APT
- Flatpak
- Snap
- .deb
- AppImage
- .exe & .msi (mit dem optionalen Windows App Support)
Doch hier geht es nicht um die Ubuntu-Basis und das Innenleben der Distribution oder die Installation in einer VM, sondern um die Schönheit. So sieht es aus:
Auch das Menü sieht gut aus, ist aber unpraktisch, weil man nach dem Öffnen einer Kategorie (z. B. "Büro") einen Extra-Klick auf die Zurück-Schaltfläche verschwenden muss:
Die Akzentfarben der Anwendungen (Dateien und Taschenrechner) gefallen mir gut:
Die mitgelieferten Hintergrundbilder sind zwar überwiegend gut gewählt, es könnten jedoch ein paar mehr sein.
Auch bei LibreOffice hat sich das Zorin-Team Mühe gegeben, um eine stimmige Konfiguration zu finden:
Zum Schluss zeige ich noch den Webbrowser (Firefox), der keine Designanpassungen erfahren hat und das Terminal:
Selbstverständlich gibt es einen dunklen Modus, der nach meiner Meinung ein wenig zu dunkel geraten ist. Da fehlt der Kontrast, um die einzelnen Fenster gut voneinander unterscheiden zu können:
Da fällt mir noch etwas auf: seht ihr die App-Indikatoren unterhalb der App-Icons? Das geht noch besser, finde ich. Und ja, ich weiss, dass man das einstellen kann; mir geht es um die Standard-Konfiguration.
Fazit
Wenn es um das Design geht, gehört Zorin OS für meinen Geschmack zu den Schönsten im Lande. Die Distribution an sich empfehle ich nicht, weil sie auf dem vorletzten Ubuntu-LTS aufbaut und damit ziemlich alt ist.
Quelle: https://zorin.com/os/
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